Erschienen in:
01.05.2004 | Leitthema
Prozessoptimierung im „kranken Haus“
verfasst von:
Dr. med. Dr. PH M. Bauer, R. Hanß, A. Schleppers, M. Steinfath, P. H. Tonner, J. Martin
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Seit dem 1. Januar 2004 sind die stationären Leistungen für alle Akutkliniken verbindlich nach der Diagnosis-related-group- (DRG-)Systematik abzurechnen. Dies bedeutet eine Zunahme des Kostendämpfungsdrucks im stationären Sektor. Daher ist eine effiziente Mittelallokation bei der Leistungserstellung für die Krankenhäuser essenziell. Aus ökonomischem Blickwinkel ergibt sich hieraus die Forderung nach kostengünstiger Minimierung der anästhesieverursachten Verzögerungen während des operativen Leistungserstellungsprozesses. Bedingt durch die zahlreichen Schnittstellen des Operationsbereiches zu anderen Versorgungseinheiten, erweist sich eine Optimierung der perioperativen Prozessabläufe jedoch als äußerst komplex. Mit der vorliegenden Publikation sollen daher die einzelnen Schritte auf dem langen Weg einer Prozessoptimierung vorgestellt werden: die Dokumentation schnittstellenrelevanter und exakt definierter Zeitpunkte, die Berechnung aussagekräftiger Zeitintervalle und die Analyse von Kennzahlen komplexer Prozessabläufe. Die einzelnen Schritte einer Prozessanalyse werden an Daten allgemeinchirurgischer Patienten des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, erläutert. Die im Anhang aufgeführten Erhebungsbögen, die von interessierten Kliniken als Kopiervorlage verwendet werden können, sollen zur Durchführung eigener Prozessanalysen ermutigen und so den Einstieg in die Reorganisation von Versorgungsstrukturen erleichtern. Auf dieser Analyse aufbauend wird an einem konkreten Beispiel die Entwicklung eines optimierten Versorgungsablaufes im Sinne einer „standard operating procedure“ (SOP) erläutert. Die beispielhaft aufgezeigte Implementierung eines solchen SOP-Moduls in einen interdisziplinären „clinical pathway“ (CP), der einen effizienten Behandlungsablauf von der Aufnahme bis zur Entlassung definiert, trägt wesentlich zu einer Prozessoptimierung bei und hilft so, eine effiziente und wirtschaftliche Leistungserbringung zu gewährleisten.