Erschienen in:
01.06.2011 | Originalien und Übersichten
Die Campylobacteriose des Menschen
Nutztiere als Reservoir für Campylobacter-Arten
verfasst von:
T. Alter, S. Bereswill, G. Glünder, L.-M. Haag, I. Hänel, M.M. Heimesaat, R. Lugert, S. Rautenschlein, R.M. Weber, A.E. Zautner, Prof. Dr. U. Groß
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
In Europa und Deutschland haben Infektionen des Menschen mit Campylobacter in den letzten Jahren deutlich zugenommen und sogar die Salmonellen als häufigste bakterielle Erreger einer Gastroenteritis abgelöst. Ein wichtiger Risikofaktor ist vor allem die Kontamination bei der Zubereitung tierischer Lebensmittel und Speisen. Sie spielt für die Übertragung eine zentrale Rolle. Zusätzlich müssen auch der Kontakt zu Heim- und anderen Tieren, der Konsum nicht pasteurisierter Milch und die Tenazität von Campylobacter in unterschiedlichen Umgebungsbedingungen – insbesondere im Wasser – für eine adäquate Risikobewertung bedacht werden. Wichtige Komplikationen der Campylobacter-Infektion des Menschen sind neben einer Gastroenteritis Arthralgien und das Guillain-Barré-Syndrom. Dabei ist noch weitestgehend unklar, warum Campylobacter beim Menschen und in seinen Reservoirtieren ein unterschiedliches infektionsbiologisches Verhalten zeigt, zumal bisher nur wenige klassische bakterielle Virulenzfaktoren identifiziert werden konnten. Aus diesem Grund kommt der Entwicklung effizienter Präventionsmaßnahmen eine bedeutende Rolle zur Bekämpfung der Campylobacteriose zu.