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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 10/2018

27.08.2018 | Leitthema

Online-Community für kommunale Akteure in der Gesundheitsförderung

Analyse von Bedarf und Nutzungsverhalten

verfasst von: Dr. Martin Salaschek, Dr. Guido Nöcker

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 10/2018

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die systematische Vernetzung der Angebote zur kommunalen Gesundheitsförderung und Prävention sowie der dahinterstehenden Akteure verschiedener Fachrichtungen und Ressorts gewinnt in Deutschland seit etwa 10 Jahren an Bedeutung. Die Vernetzung mittels Online-Community im Web ist im Gesundheitsbereich bisher kaum üblich, während entsprechende Systeme in anderen Feldern, z. B. für die verteilte Teamarbeit, etabliert sind.

Ziel der Arbeit

Wir untersuchen eine Onlinecommunity, die den Austausch zwischen Fachkräften u. a. aus den Bereichen Frühe Hilfen, Gesundheitliche Chancengleichheit und Suchtprävention unterstützen soll. Ziel der Forschung ist es, Potenziale dieser Onlinevernetzung in der Gesundheitsförderung zu identifizieren.

Methoden

In einer qualitativen Befragung von Akteuren im Feld erhoben wir relevante Möglichkeiten zur Onlineunterstützung der Arbeit. Mit quantitativen Befragungen von Nutzenden der Plattform evaluierten wir die Nutzerfreundlichkeit und weitere motivationale Faktoren. Logfileanalysen zeigten, welche Funktionen der Plattform am häufigsten genutzt werden.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass Fachkräfte insbesondere Funktionen zum Abruf von qualitätsgesicherten Informationen sowie zur Steuerung vorhandener Netzwerke wünschen. Eine hohe Nutzerfreundlichkeit sowie förderliche organisationale Strukturen sind Voraussetzungen für eine breite Nutzung. Die Bereitschaft, eigene Materialien und Informationen beizusteuern, ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen gering.

Diskussion

Wir geben Empfehlungen zur Umsetzung der Ergebnisse und beschreiben Bedingungen, unter denen die Potenziale freigesetzt werden können.
Fußnoten
1
Der Forschungsverbund PartKommPlus (Laufzeit: 2015–2021) bildet derzeit ein viertes Fachmodul. PartKommPlus untersucht, wie BürgerInnen und Fachkräfte in kommunale Prozesse einbezogen werden.
 
2
Nutzungsdaten wurden unter Verwendung von pseudonymen User-IDs erhoben; Namen oder andere persönliche Daten (z. B. Namen von Gruppenmitgliedschaften) wurden nicht erfasst. Personen mit Zugriff auf die Nutzungsdaten haben keinen Zugriff auf die Codierliste, mit der ein Zusammenhang zwischen User-ID und Name hergestellt werden kann. Um eine Infektion anonymer Daten zu verhindern, wurde zudem nicht für alle Funktionen erhoben, wie viele User sie wie oft nutzten (vgl. [28]).
 
3
Funktionen zum Abruf von Informationen: M = 4,04, SD = 1,47; Funktionen zum Austausch zwischen Nutzenden: M = 2,17, SD = 1,08; Skala 1 – nie; 2 – sehr selten; 3 – selten; 4 – gelegentlich; 5 – oft; 6 – sehr oft; 7 – immer. In der zweiten Nutzerbefragung wurde die Frage nach der Nutzungshäufigkeit in veränderter Form gestellt. Dort gaben 29 % der Befragten an, mindestens mehrmals pro Monat Informationen abzurufen, und 15 %, mindestens mehrmals pro Monat Funktionen zum Austausch zwischen Usern zu nutzen.
 
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Metadaten
Titel
Online-Community für kommunale Akteure in der Gesundheitsförderung
Analyse von Bedarf und Nutzungsverhalten
verfasst von
Dr. Martin Salaschek
Dr. Guido Nöcker
Publikationsdatum
27.08.2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 10/2018
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-018-2802-3

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