Erschienen in:
01.01.2008 | Leitthema
Therapie der Mediastinitis am Beispiel des Ösophaguskarzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. H. Bartels, J.R. Siewert
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 1/2008
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Zusammenfassung
Die Mediastinitis auf dem Boden einer Anastomoseninsuffizienz ist heute der führende Morbiditäts- und Mortalitätsfaktor bei der operativen Therapie des Ösophaguskarzinoms. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch ein lokales intrathorakales Geschehen (Mediastinitis) und extrathorakale Allgemeinreaktionen (Sepsis). Damit sind die Therapiekonzepte klar definiert.
Der Schlüssel für ein erfolgreiches Management ist die frühzeitige Diagnostik bei den ersten Anzeichen einer Störung im postoperativen Verlauf. Dabei kommt der Endoskopie zur Beurteilung der Durchblutungsverhältnisse und Größe der Leckage entscheidende Bedeutung zu. In Abhängigkeit von der Lokalisation und klinischen Klassifikation der Insuffizienz reicht das Spektrum der Therapieoptionen von der einfachen Drainageableitung über endoskopische Interventionen und Stentplatzierung bis zur Reoperation und Diskontinuitätsresektion. Dabei muss immer das Behandlungsziel die suffiziente Drainage nach außen und die Verhinderung einer weiteren Kontamination durch Ableitung von Gastrointestinalinhalt aus dem Bereich der Insuffizienz sein.
Von gleich großer Bedeutung ist aber auch der frühzeitige Beginn einer systemischen Sepsistherapie zur Unterstützung bereits gestörter Organfunktionen. Beide Maßnahmen, aggressive lokale Interventionen und der Einsatz moderner Konzepte in der Sepsisbehandlung, sind heute die Voraussetzung für ein erfolgreiches Management.