Erschienen in:
01.02.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Diagnostik und Therapie des Analkarzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. W. Heitland
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
75–80% aller Karzinome des Analkanals sind Plattenepithelkarzinome, die übrigen sind Adenokarzinome. Bei den Karzinomen des Analrandes sind Basalzellkarzinome, der M. Bowen und der M. Paget zu unterscheiden. In über 80% der Analkarzinome sind Hochrisiko-HP-Viren (humane Papillomviren) detektierbar. Die histologische Abklärung jeder verdächtigen Veränderung im Analkanal und im Bereich des anokutanen Übergangs ist zwingend geboten. Die Therapie der Karzinome des Analkanals und des Analrandes hat sich in den letzten 20 Jahren nachhaltig geändert. Heute werden mit der primären Radiochemotherapie 5-Jahres-Überlebensraten von bis zu 90% berichtet. Die Rolle der Chirurgie liegt zum einen in der Diagnostik durch Probeentnahmen oder Exzision kleiner Tumoren, zum anderen in der abdominoperinealen Resektion bei Tumorpersistenz oder lokalem Rezidiv nach Radiochemotherapie. Eine systematische Lymphadenektomie der inguinalen Lymphknoten ist nicht angezeigt. Eine erste Nachuntersuchung nach Abschluss der Radiochemotherapie soll nach 6 Wochen erfolgen, eine histologische Probe ist nach 3 Monaten angezeigt.