Erschienen in:
01.06.2008 | Originalien
Lymphknotendissektion beim papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinom
verfasst von:
Dr. C. Vorländer, R.H. Lienenlüke, R.A. Wahl
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bezüglich des Umfangs der Lymphknotendissektion beim papillären (PTC) und follikulären (FTC) Schilddrüsenkarzinom besteht kein Konsens. Bislang gilt gemäß den Leitlinien ein für beide Tumoren gleiches Operationsausmaß.
Patienten und Methoden
Aus einem Gesamtkollektiv von 1062 eigenen Patienten mit malignen Schilddrüsentumoren bilden 626 konsekutive Patienten mit einem PTC und 191 Patienten mit einem FTC die Grundlage der Arbeit. Diese wurden anhand der Ausdehnung der Operation, der Tumorgröße und des pN-Stadiums analysiert und mit der Literatur verglichen.
Ergebnisse
Tumoren ≤20 mm waren in der Gruppe der Patienten mit einem PTC signifikant häufiger als beim FTC (69,6% vs. 28,3% p<0,05). Das Stadium pN1 trat beim PTC ebenfalls signifikant häufiger als beim FTC auf (33,2% vs. 5,2% p<0,05). PTC bis 10 mm zeigten in 16% Lymphknotenmetastasen, von 11–20 mm in 34,4%, beim FTC bis 25 mm war kein pN1-Stadium feststellbar.
Schlussfolgerung
Aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens des PTC und des FTC mit deutlichen Unterschieden im pN1-Stadium sollte sich hieraus ein differenziertes Ausmaß der Operation für beide Entitäten ableiten.