Erschienen in:
01.07.2009 | Originalien
Laparoskopie bei Verdacht auf akute Appendizitis
Soll die makroskopisch unauffällige Appendix entfernt werden?
verfasst von:
Dr. B. Garlipp, G. Arlt
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Die Diskussion über die Frage, ob die Appendix entfernt werden soll, wenn sie bei der unter Appendizitisverdacht durchgeführten Laparoskopie unauffällig erscheint, ist bis heute nicht abgeschlossen. Die standardmäßige Appendektomie in diesen Fällen vermeidet diagnostische Verwirrung bei später erneut auftretenden Beschwerden, beseitigt das Risiko einer sich im späteren Leben entwickelnden akuten Appendizitis und bietet darüber hinaus den Vorteil der frühen Diagnose und Behandlung makroskopisch nicht erkennbarer neoplastischer Läsionen sowie der so genannten neurogenen Appendikopathie. Dieses Vorgehen ist jedoch nur dann gerechtfertigt, wenn dadurch die peri- und postoperative Morbidität im Vergleich zur rein diagnostischen Laparoskopie nicht erhöht wird. Wir führten deshalb eine retrospektive Untersuchung aller Patienten der Park-Klinik Weißensee in Berlin durch, bei denen zwischen 2000 und 2006 eine makroskopisch als unauffällig beurteilte Appendix per laparoscopiam entfernt worden war und verglichen diese mit allen im gleichen Zeitraum rein diagnostisch laparoskopierten Patienten. Unsere Daten sowie die kritische Analyse der Literatur zum Thema zeigen, dass die Entfernung der makroskopisch unauffälligen Appendix die Morbidität einer unter dem Verdacht einer akuten Appendizitis ohnehin durchgeführten Laparoskopie nicht erhöht und angesichts ihrer potenziellen Vorteile immer durchgeführt werden sollte.