Erschienen in:
01.07.2010 | Leitthema
Intraoperatives Neuromonitoring bei Schilddrüsenoperationen
Chirurgische Standards und gutachterliche Aspekte
verfasst von:
Prof. Dr. H. Dralle, K. Lorenz
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Das intraoperative Neuromonitoring (IONM) ist vor ca. 10 Jahren zur besseren Identifikation des N. recurrens in die Schilddrüsenchirurgie eingeführt und in der Folge in zahlreichen Studien evaluiert worden. Aufgrund des bezogen auf die postoperative Stimmlippenfunktion hohen prädiktiven Wertes ist das IONM der visuellen Nervenidentifikation nicht nur deutlich überlegen, sondern eignet sich darüber hinaus zur intraoperativen Entscheidungsgrundlage bei geplant beidseitigem Vorgehen. Zur Vermeidung von Fehlinterpretationen ist ein standardisiertes Vorgehen erforderlich, das als wesentliche Bestandteile die prä- und postoperative Laryngoskopie und die prä- und postresektionelle Vagusstimulation umfasst. Bei Störfällen empfiehlt sich eine systematische Fehlersuche unter Einschluss der Positionskontrolle der Ableitelektroden im (Nadelelektroden) oder am (Tubuselektroden) Stimmlippenmuskel (M. vocalis). Für die gutachterliche Begutachtung im Schadensfall ist die Dokumentation eines standardisierten Einsatzes des IONM von ausschlaggebender Bedeutung.