Erschienen in:
01.08.2004 | Leitthema
Gesundheitliche Eigenverantwortung
Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel des malignen Melanoms
verfasst von:
PD Dr. G. Marckmann, M. Möhrle, A. Blum
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 8/2004
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Zusammenfassung
Aufgrund anhaltend steigender Gesundheitsausgaben wird in Wissenschaft und Politik vermehrt eine Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten diskutiert. Auf der Grundlage einer philosophischen Analyse des Verantwortungsbegriffs untersucht der vorliegende Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen gesundheitlicher Eigenverantwortung, erläutert am Beispiel der Prävention des malignen Melanoms. Zum einen trägt der Einzelne prospektiv die Verantwortung, durch einen gesunden Lebensstil und die Teilnahme an Vorsorgeprogrammen für den Erhalt seiner Gesundheit zu sorgen. Zum anderen kann er retrospektiv für Erkrankungen verantwortlich gemacht werden, die auf ein Eigenverschulden durch selbst gewählte Gesundheitsrisiken zurückzuführen sind. Angesichts praktischer Schwierigkeiten und ethischer Bedenken bei der retrospektiven Zuschreibung von Verantwortung, sollten sich Aufklärungs- und Präventionsbemühungen vor allem auf eine prospektive Stärkung gesundheitlicher Eigenverantwortung konzentrieren.