Erschienen in:
01.11.2008 | Originalien
Besteht ein Zusammenhang zwischen der Refluxerkrankung und dem obstruktiven Schlafapnoesyndrom?
verfasst von:
PD Dr. P. Jecker, S. Rassouli, O. Selivanova, W. Lippold, W.J. Mann
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2008
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Zusammenfassung
Die Refluxerkrankung wird im internationalen Schrifttum mit zahlreichen anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Unter anderem wird, oftmals anhand von Einzelbeobachtungen, ein Zusammenhang mit dem Auftreten eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms postuliert. Dabei ist unklar, ob der Reflux aufgrund einer Magensäureaspiration zur Apnoe führt, was entscheidenden Einfluss auf die Therapie des OSAS haben könnte, oder ob die Apnoe aufgrund des intrathorakalen Unterdrucks zu einem Reflux führt. Außerdem wird nicht zwischen verschiedenen Arten der Refluxerkrankung unterschieden. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb bei Patienten mit OSAS simultan eine Polysomnographie und eine Zweikanal-pH-Metrie durchgeführt, um zu untersuchen, ob sie gehäuft unter einem ösophagealen oder einem extraösophagealen Reflux leiden. Die Daten wurden mit einer Kontrollpopulation verglichen. Nach Ausschluss einer Beeinträchtigung der Schlafarchitektur durch die Refluxmessung zeigen die Ergebnisse, dass es bei Patienten mit gesichertem OSAS im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht zu einem gehäuften Vorkommen eines ösophagealen oder extraösophagealen Refluxes kommt. Auch die Gegenüberstellung von der Zahl der Refluxereignisse und der Zahl der Apnoen/Hypopnoen lässt keine Korrelation erkennen. Aufgrund der gemeinsamen Risikofaktoren kommt es sicherlich in Einzelfällen zum Auftreten beider Erkrankungen bei Patienten. Diese Einzelbeobachtungen lassen sich aber an dem hier untersuchten Kollektiv nicht statistisch sichern.