Erschienen in:
01.01.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Diagnose und Therapie der Zöliakie im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. S. Koletzko
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Zöliakie ist eine immunologisch bedingte Systemerkrankung mit Enteropathie, die durch das Getreideeiweiß Gluten in genetisch prädisponierten Patienten ausgelöst wird. Unbehandelt kann sie zu Nährstoffdefizienzen, Wachstumsretardierung, Osteoporose und anderen Komplikationen führen. Mit einer Prävalenz von etwa 0,7% (bei Risikogruppen bis zu 15%) ist sie in Deutschland relativ häufig. Die klassische gastrointestinale Manifestation mit chronischer Diarrhö, Malabsorptionssyndrom und Gedeihstörung findet sich nur bei einer Minderheit, die meisten Zöliakiepatienten weisen keine oder nur unspezifische Symptome auf. Bei Verdacht sollten die zöliakiespezifischen IgA-Antikörper (IgA: Immunglobulin A) gegen die Gewebetransglutaminase 2 und Gesamt-IgA im Blut bestimmt werden. Die derzeit einzige, aber äußerst wirksame Therapie besteht in einer lebenslang streng glutenfreien Ernährung. Die Serologie sowie das Wachstum von Kindern und Jugendlichen mit Zöliakie sollten regelmäßig kontrolliert werden.