Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Transition von Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen in die Erwachsenenmedizin
Aktuelle Entwicklungen
verfasst von:
Dr. S. Müther, B. Rodeck, C. Wurst, H.-D. Nolting
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Jugendliche mit besonderem Bedarf an medizinischer Versorgung spielen eine zunehmend wichtigere Rolle. Eine besonders kritische Phase in der Versorgung ist der Übergang von der Kinder- und Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin. Die Jugendlichen stellen sich oftmals in den fachlich qualifizierten Einrichtungen der Erwachsenenmedizin erst dann wieder vor, wenn – möglicherweise vermeidbare – Komplikationen aufgetreten sind. Es gibt verschiedene Patientengruppen, die in die Erwachsenenmedizin transitieren: Jugendliche mit auch im Erwachsenenalter gut bekannten Erkrankungen, Jugendliche mit im Erwachsenenalter unbekannten Erkrankungen und Jugendliche mit Behinderungen, die in sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) behandelt werden. Für die letzte Gruppe fehlen flächendeckende Anschlussstrukturen analog zu den SPZ noch völlig. Die Etablierung von medizinischen Zentren für Erwachsene mit geistiger und Mehrfachbehinderung (MZEB) ist erklärtes Ziel der jetzigen Bundesregierung. Das Berliner TransitionsProgramm (BTP) ist ein sektorenübergreifendes Strukturprogramm, das Jugendliche mit unterschiedlichen Indikationen über 2 Jahre durch ein professionelles Fallmanagement begleitet. Es dient als Vorlage für ein bundesweit einheitliches Transitionskonzept, das durch die Kostenträger vergütet wird. Das Problem der qualifizierten Transition wurde bislang seitens des Gesetzgebers und der Kostenträger nicht strukturell adressiert. Es existieren zwar einzelne regionale, fachspezifische Einzellösungen, jedoch fehlt eine fächerübergreifende Struktur, die den Prozess der Transition begleitet, absichert und vergütet. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) haben eine AG Transition gegründet, um diesen Prozess zu befördern. Unterstützt wird sie dabei von der Deutschen Gesellschaft für Transitionsmedizin (DGfTM).