Erschienen in:
08.08.2019 | Schultersteife | Leitthema
Primäre (idiopathische) Schultersteife
Definition, Krankheitsverlauf, Epidemiologie und Ätiologie
verfasst von:
PD Dr. Jonas Pogorzelski, MHBA, Andreas B. Imhoff, Hannes Degenhardt, Sebastian Siebenlist
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Das charakteristische Merkmal der Schultersteife ist die Einschränkung der aktiven und passiven Beweglichkeit des Glenohumeralgelenks. Ursächlich sind letztendlich eine Fibrosierung und die daraus resultierende Kontraktur der glenohumeralen Gelenkkapselstrukturen. Der Begriff „Schultersteife“ ist jedoch nur ein beschreibender Überbegriff, der zwingend weiterführend definiert werden muss, da sowohl der Krankheitsverlauf als auch die zu empfehlende Therapie entscheidend von der Ursache der Schultersteife beeinflusst werden. Die primäre Schultersteife, auch idiopathische Schultersteife oder „frozen shoulder“ genannt, muss von verschiedenen Formen der sekundären Schultersteifen unterschieden werden und verläuft häufig in 3 Stadien: der initialen „freezing phase“, der darauf folgenden „frozen phase“ und letztendlich der „thawing phase“, die alle jeweils mehrere Monate bis hin zu Jahre andauern können. Obwohl die primäre Schultersteife mit einer Prävalenz von 2–5 % in der Normalbevölkerung eine häufige pathologische Veränderung darstellt, ist die genaue Ätiologie bisher weitgehend unbekannt. Es besteht jedoch Konsensus in der Literatur, dass gewisse systemische Erkrankungen wie beispielsweise ein Diabetes mellitus mit dem vermehrten Auftreten einer primären Schultersteife assoziiert sind.