Erschienen in:
01.05.2015 | Originalien
Medizinisch-berufliche Rehabilitation in Rehaeinrichtungen für psychisch Kranke in Deutschland
Analyse der Aufnahme- und Entlassungsdaten
verfasst von:
Prof. Dr. K. Stengler, S. Kauffeldt, A. Theißing, M. Bräuning-Edelmann, T. Becker
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein integratives medizinisch-berufliches Rehabilitationskonzept wurde in Deutschland in Rehabilitationseinrichtungen für psychisch Kranke (RPK) umgesetzt.
Material und Methode
In allen 52 RPK-Einrichtungen in Deutschland werden die Aufnahme- und Entlassdaten aller Rehabilitanden mittels einrichtungsinterner Teilnehmerbögen erhoben, auf Einrichtungsebene aggregiert und in einer Erfassungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft der RPKs (BAG RPK) zusammengeführt. In die vorliegende deskriptive Auswertung der Daten des Jahres 2010 wurden Aufnahme- und Entlassdaten von 1311 Teilnehmer/innen einbezogen.
Ergebnisse
Knapp zwei Drittel der insgesamt 1311 RPK-Rehabilitanden erfüllten die Diagnosekriterien für schizophrene bzw. affektive Erkrankungen. Eine Subgruppe von 39,1 % der Teilnehmer/innen nahmen nach medizinischen RPK-Maßnahmen an beruflichen RPK-Maßnahmen (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben: LTA) teil. Nach Abschluss der beruflichen RPK-Maßnahme war ein Anteil von 38 % der Rehabilitanden erwerbstätig, 26 % waren in Ausbildung und Umschulung, d. h. ein Anteil von 64 % der Teilnehmer war auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig bzw. in Bildungsmaßnahmen. Die Wohn- und Lebenssituation änderte sich bei einem Großteil der Teilnehmer/innen nach Beendigung der RPK-Maßnahmen in Richtung mehr Autonomie.
Diskussion und Schlussfolgerung
RPKs können für Menschen mit schweren psychischen Störungen ein Ort erfolgreicher rehabilitativer Maßnahmen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft sein. Künftige Studien müssen der Frage nach Wirkfaktoren nachgehen.