Erschienen in:
01.08.2015 | Übersichten
Aktualisierte Zertifizierungskriterien für regionale und überregionale Stroke-Units in Deutschland
verfasst von:
Prof. Dr. D.G. Nabavi, M. Ossenbrink, M. Schinkel, H.-C. Koennecke, G. Hamann, O. Busse
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Zum 01.07.2015 werden die aktualisierten Zertifizierungskriterien für regionale und überregionale Stroke-Units (SU) in Deutschland wirksam. Aufgrund des vorbestehend hohen Qualitätsniveaus waren an vielen Stellen moderate Anpassungen und Konkretisierungen ausreichend. So wurde ein Großteil der strukturellen Mindestmerkmale fortgeschrieben. Für das ärztliche Personal wurden erstmals Obergrenzen definiert, ab wann eine personelle Verstärkung notwendig wird. Die aktuellen Studienergebnisse zur endovaskulären Thrombektomie (ET) bestätigen die bereits seit 2012 geltenden Zertifizierungskriterien, wonach an Standorten mit überregionaler SU (aktuell: 99) mindestens 2 Neurointerventionlisten tätig sein müssen. Damit nehmen die akute Hirngefäßdiagnostik sowie die Netzwerkbildung und zeitnahen Transporte zwischen regionalen und überregionalen SU künftig verbindlichen Charakter an. Als neues Diagnostikkriterium wurde die Vorhofflimmerdetektion aufgenommen und trägt den neuen Erkenntnissen Rechnung. Die korrekte Umsetzung von Qualitätsverbesserungen und internen Zwischenaudits wird in ihrer Bedeutung angehoben und besitzt künftig Zertifizierungsrelevanz. Die SU-Teams werden weiterhin dazu aufgerufen, ihre Qualitätsbemühungen nicht an den Mindestanforderungen allein, sondern an den gesamten Empfehlungen der SU-Kommission auszurichten. Die stetige Weiterentwicklung deutscher SU der letzten Jahre unterstreicht die Bedeutung des Zertifizierungsverfahrens: als Garant für Mindeststandards und als Motor für nachhaltige Qualitätsverbesserungen.