Erschienen in:
01.05.2004 | Freies Thema
Standardisierte CT/HRCT-Klassifikation der Bundesrepublik Deutschland für arbeits- und umweltbedingte Thoraxerkrankungen
verfasst von:
Dr. K. G. Hering, S. Tuengerthal, T. Kraus
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Die hochauflösende Computertomographie (HRCT, „high resolution CT“) ist ein unerlässlicher Bestandteil der Diagnostik von Staublungenerkrankungen und anderen Inhalationsschäden. Konsensfähige Vereinbarungen über eine standardisierte Untersuchungstechnik und einheitliche Befundung existierten bislang aber nicht.
Von der Arbeitsgemeinschaft „Diagnostische Radiologie bei arbeits- und umweltbedingten Erkrankungen“ der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) wurde ein CT-Beurteilungsbogen eingesetzt, der auf Erfahrungen aus gutachtlichen Stellungnahmen, arbeitsmedizinischen nachgehenden Untersuchungen und Fortbildungskursen basiert und im Rahmen einer Multicenterstudie eingesetzt wurde. Ein weiter entwickeltes Schema einer internationalen Arbeitsgruppe (P.A. Gevenois, Belgien; K.G. Hering, T. Kraus, S. Tuengerthal, Deutschland; L. Kivisaari, T. Vehmas, Finnland; M. Letourneux, Frankreich; M.D. Crane, Großbritannien; H. Arikawa, Y. Kusaka, N. Suganuma, Japan; J. Parker, USA) wurde international getestet. Es soll dazu dienen, die computertomographische Befundung der arbeits- und umweltbedingten Lungen- und Pleuraveränderungen zu standardisieren und international Vergleiche zu ermöglichen. Mit Hilfe von CT/HRCT-Referenzfilmen konnte diese reproduzierbare Vergleichbarkeit erreicht werden.
Das Klassifizierungsschema hat einen rein deskriptiven Charakter, sodass alle Aspekte arbeits- und umweltbedingter Folgeerscheinungen an Parenchym und Pleura erfasst werden können. Obwohl einige der deskriptiven Bezeichnungen mit pneumokoniotischen Befunden verknüpft sind, wie z. B. rundliche Herde mit der Silikose oder interlobuläre septale und intralobuläre nichtseptale Linien sowie „honeycombing“ mit der Asbestose, finden sich zahlreiche überlappende Bildmuster, die differenzialdiagnostisch zu diskutieren sind.