Erschienen in:
01.09.2004 | Ganzkörper-MRT
Staging des multiplen Myeloms mit der MRT: Vergleich zur MSCT und zur konventionellen Röntgendiagnostik
verfasst von:
PD Dr. A. Baur-Melnyk, M. Reiser
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Das Staging von Patienten mit multiplem Myelom erfordert von der Bildgebung eine sensitive Detektion des Befalls im Skelettsystem. Die MRT erlaubt die direkte Darstellung des Knochenmarks, die beim multiplen Myelom 5 verschiedene Signalmuster aufweisen kann: 1. normal erscheinendes Knochenmark bei geringer interstitieller Infiltration, 2. fokaler Befall, 3. diffuser Befall, 4. kombiniert diffuser und fokaler Befall, 5. Salz- und Pfeffer-Struktur mit fleckig inhomogenem Knochenmark infolge von umschriebenen Fetteinlagerungen. Die Kombination aus einer T1-gewichteten Spinecho- und einer STIR-Sequenz ist am besten geeignet um alle Infiltrationsmuster zu erfassen und Differenzialdiagnosen wie z. B. Hämangiome zu diagnostizieren. Mit der parallelen Bildgebung können die Messzeiten erheblich reduziert und ein effektives Ganzkörperscreening in ca. 30 min erreicht werden. Die MRT ist im Nachweis sowohl der diffusen als auch der fokalen Infiltration der Projektionsradiographie deutlich überlegen. Die Mehrzeilencomputertomographie (MSCT), insbesondere die 16- und 64-Zeilen-CT erlaubt eine schnelle und dünnschichtige Abtastung des Skelettsystems, sodass auch hier ein Ganzkörperscreening zum Nachweis von Osteolysen erstmals möglich wird. Multiplanare Rekonstruktionen erleichtern die Erkennung von Frakturen und ermöglichen es, die Befunde übersichtlich und leicht nachvollziehbar zu präsentieren. Mit Niedrigdosisprotokollen kann die Strahlenbelastung erheblich reduziert werden, sodass die Dosisbelastung nur wenig über der der konventionellen Röntgenaufnahmen liegt. Die Sensitivität der CT ist der des konventionellen Röntgens deutlich überlegen. Durch die direkte Darstellung des Knochenmarks ist die MRT der CT beim Nachweis früher Infiltrate ohne höhergradigem Knochenabbau überlegen. Bei fortgeschrittenem Befall zeigt die CT besser die Osteodestruktion und die Frakturgefährdung.