Erschienen in:
01.04.2007 | Leitthema
Quantifizierung von Stenosen der Koronararterien
64-Zeilen-CT-Angiographie und Dual Source vs. Herzkatheter
verfasst von:
Dr. Stephanie Busch, K. Nikolaou, T. Johnson, C. Rist, A. Knez, M. Reiser, C. Becker
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 4/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Bisher erfolgte die Analyse von Koronarstenosen visuell mit der CT-Angiographie. Dadurch waren die Ergebnisse in hohem Maße von subjektiven Faktoren abhängig. Neue semiquantitative softwareunterstützte Methoden (CT-QCA, „quantitative coronary assessment“) erscheinen geeignet, um die diagnostische Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse verbessern.
Material und Methodik
Zwanzig Patienten wurden an einem 64-zeiligen Computertomographen (64-SCT, n= 10) oder Dual-source-CT (DSCT, n= 10, Somatom Sensation 64 und Somatom Definition, Siemens, Forchheim) untersucht. Zwei Radiologen bewerteten die Daten unabhängig voneinander visuell und mit Hilfe eines Softwaretools (Syngo Circulation, Siemens, Forchheim). Als Referenz diente die invasive Katheterangiographie (QCA). Ermittelt wurden die Sensitivität und Spezifität sowie der Korrelationskoeffizient, der systematische Fehler und die Interobserver-Übereinstimmung (Kappa).
Ergebnisse
In beiden Patientenkollektiven wurden jeweils 12 Stenosen festgestellt. Im Vergleich zum Herzkatheter betrugen Sensitivität und Spezifität für die Detektion von Stenosen >75% am 64-SCT bei der visuellen Auswertung 100 und 90%, bei der softwaregestützen Auswertung jeweils 100%. Beim DSCT lagen Sensitivität und Spezifität der visuellen und semiautomatischen Auswertung bei jeweils 100%. Der Bland-Altman-Plot der Ergebnisse des 64-SCT ergab im Vergleich zum Herzkatheter eine Überschätzung der Stenosen von durchschnittlich 3,3% (+/−62,7%/56,2%). Die Ergebnisse des DSCT zeigten eine Überschätzung durchschnittlich von 6,2% (+/−33,1%/19,8%). Die Interobserver-Übereinstimmung zwischen CT-QCA und visueller Beurteilung des 64-SCT erreichte einen Kappa-Wert von 0,75, die des DSCT einen Wert von 1,0.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung der softwaregestützen CT-QCA mit den Ergebnissen des Herzkatheters. Die Ergebnisse des DSCT sind aufgrund der höheren zeitlichen Auflösung im Vergleich zu denen des 64-SCT viel versprechend, müssen jedoch anhand eines größeren Patientenkollektivs bestätigt werden.