Erschienen in:
01.06.2007 | Leitthema: Hirntumoren
MR-Spektroskopie bei Hirntumoren
verfasst von:
P. Papanagiotou, M. Backens , I. Q. Grunwald, G. Farmakis, M. Politi, C. Roth, W. Reith
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Die MRT erlaubt die anatomische Darstellung von intrazerebralen Raumforderungen, die Magnetresonanzspektroskopie (MRS) kann in der klinischen Routine zusätzliche Informationen geben und zur Diagnose von intrazerebralen Raumforderungen beitragen. Bei der MSR von nervalem Gewebe mit langen Echozeiten haben 5 Metaboliten besondere Bedeutung: N-Acetyl-Aspartat (NAA), Kreatin, Cholin, Laktat und Lipide. Bei intrazerebralen Tumoren sind die NAA-Spiegel reduziert. Kreatin ist in hypermetabolen Stoffwechsellagen erniedrigt, in hypometabolen Zuständen erhöht, bleibt jedoch bei vielen Pathologien konstant und bietet sich als zuverlässiger Referenzwert an. In malignen Tumoren liegen meist erhöhte Cholinkonzentrationen, die eine vermehrte Membransynthese und einen höheren Zellumsatz widerspiegeln, vor. Der Laktatspiegel steigt bei einer Umschaltung des Stoffwechsels von der aeroben zur anaeroben Glykolyse und wird häufig bei malignen Tumoren beobachtet. Das Auftreten von Lipidpeaks in einem Tumorspektrum spricht für das Vorliegen von Gewebenekrosen oder Metastasen. Für einzelne Tumoren ergeben sich in der MSR typische Konstellationen, auf die im vorliegenden Beitrag eingegangen wird.