Erschienen in:
01.02.2014 | Leitthema
CUP-Syndrom
Epidemiologie und Pathogenese
verfasst von:
H. Löffler, K. Neben, Prof. Dr. A. Krämer
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Definition
Der Begriff CUP-Syndrom („cancer of unknown primary“, Karzinom mit unklarer Primärlokalisation) bezeichnet per definitionem epitheliale Malignome, bei denen nach Abschluss der primären Diagnostik kein Primärtumor gefunden wurde.
Epidemiologie
Das CUP-Syndrom hat bei beiden Geschlechtern einen Anteil von 2–3 % aller tödlich verlaufenen Malignome, wobei der Frauenanteil – parallel zur Zunahme des Tabakkonsums beim weiblichen Geschlecht – zugenommen hat.
Pathogenese
Am häufigsten scheint der Ursprung in Lungen oder Oberbauchorganen zu liegen, wobei sich hinsichtlich des gefundenen Primärtumors bzw. der Gewebezuordnung bemerkenswerte Unterschiede zwischen älteren Obduktions- und neueren Genexpressionsdaten zeigen. Der Tatsache, dass sich kein Primärtumor nachweisen lässt, liegen wahrscheinlich mehrere Ursachen zugrunde: Eine vollständige Rückbildung des Primärtumors erscheint im Einzelfall ebenso möglich wie die Fehldeutung eines ungewöhnlichen Primärtumors als Metastase.
Schlussfolgerung
Zusammen mit der Tatsache, dass sich selbst mittels Obduktion in mehr als 20 % der Fälle kein Primärtumor nachweisen lässt, ergibt sich die wichtige Schlussfolgerung, dass bei lokalisiertem Befall kurativ intendierte Ansätze sinnvoll sind.