Erschienen in:
01.03.2014 | Originalien
Darstellung subtiler Schläfenbeinstrukturen
In-vivo-Vergleich digitale Volumentomographie vs. Multidetektor-CT
verfasst von:
Dr. M.K. Pein, S. Brandt, S.K. Plontke, S. Kösling
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Vergleich der Identifizierbarkeit subtiler Schläfenbeinstrukturen in der digitalen Volumentomographie (DVT) und Multidetektor-CT (MDCT) in vivo.
Material und Methoden
Analysiert wurden 38 im PACS (Picture Archiving and Communication System) dünnschichtig gespeicherte Schläfenbeinuntersuchungen (23 MDCTs, Schichtdicke 0,6 mm sowie 15 DVTs, Schichtdicke 0,125 mm). Einschlusskriterium war eine normale Anatomie, Ausschlusskriterien beinhalteten nachweisliche Anomalien sowie Voroperationen. Die Untersuchungen wurden retrospektiv unabhängig von 3 geschulten Personen ausgewertet. Mittels einer 5-Punkte-Skala wurden 10 diagnostisch relevante Feinstrukturen des Os temporale analysiert. Beide Techniken wurden mit jeweils optimierten Standardprotokollen durchgeführt.
Ergebnisse
Mittelohrstrukturen zeigten tendenziell eine in der DVT bessere Erkennbarkeit. Signifikant besser sichtbar waren die Sehne des M. stapedius und die Stapesschenkel (p = 0,003 bzw. p = 0,033). Im Gegensatz dazu konnte die Lamina spiralis ossea im MDCT besser identifiziert werden (p = 0,001). Der κ-Index zur Beurteilung der Interraterreliabilität betrug 0,73. Die Intraobservervariabilität wies einen κ-Index von 0,89 auf.
Schlussfolgerung
Die Verwendung optimierter Aufnahmeparameter erlaubt eine ähnlich hervorragende Darstellbarkeit diffiziler Schläfenbeinstrukturen mittels MDCT als auch DVT. Publizierte Qualitätsunterschiede, meist zu Gunsten der DVT, scheinen in vivo im klinischen Alltag nicht so relevant zu sein wie bisher dargestellt.