Erschienen in:
01.07.2009 | Gesundheits- und Krankenhausökonomie
G-DRG-Systemanpassung 2009
verfasst von:
A. Wenke, D. Franz, G. Pühse, B. Volkmer, N. Roeder
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem Beginn des Jahres 2009 endet die Konvergenzphase im deutschen DRG-System noch nicht ganz, da sie mit dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz nochmals um 1 Jahr verlängert wurde. Trotzdem wirkt das Preissystem schon umfassend. Dieser Umstand verlangt vom DRG-System unter den besonderen Anforderungen des Preissystems einen weitgehend optimalen Reifegrad. Auch die Urologie mit ihren z. T. sehr komplexen Krankheitsbildern und aufwändigen Verläufen ist hier betroffen. Vor dem Hintergrund der politischen Situation und dem erheblichen ökonomischen Druck ist die DRG-Systemversion 2009 kritisch zu prüfen und zu analysieren.
Ergebnisse
Erneut wurden im Rahmen der Weiterentwicklung zum G-DRG-System 2009 auf der Ebene des OPS-Katalogs, der DRG-Struktur und DRG-Bewertung sowie der Zusatzentgelte Veränderungen vorgenommen, wobei die Änderungen für die Urologie auf z. T. erheblichen Umbauten in der Systemarchitektur beruhen. Leider bleiben die Änderungen in spezifischen Bereichen hinter den auch in diesem Jahr eingebrachten Anpassungsvorschlägen der Deutschen Gesellschaft für Urologie zurück. Jenseits der grundsätzlichen und definitorischen Änderungen im System können die z. T. sehr komplexen Migrationsmechanismen nur klinikindividuell anhand des Leistungsspektrums beurteilt werden.
Schlussfolgerungen
Zweifelsohne führt die Anpassung des G-DRG-Systems auf die Erfordernisse des Jahres 2009 erneut zu einer Verbesserung der Abbildungsqualität für die Urologie. Einige noch vorhandene Abbildungslücken wurden geschlossen. Dennoch bestehen weiterhin erhebliche ungelöste Problembereiche, z. B. bei der Berücksichtigung von Enterostomata im Rahmen urologischer Eingriffe und der Überführung von Leistungen in Zusatzentgelte. Einige Probleme sind auch im Rahmen der Änderung der Abbildung aufwändiger Fälle neu entstanden. Vor dem Hintergrund des Endes der Konvergenzphase ist insbesondere für diese Gruppen sehr aufwändiger Patienten eine sachgerechtere Abbildung im DRG-System dringend erforderlich. Der Anspruch des InEK, mit Hilfe von DRG-Strukturen auch noch so spezielle Fallkonstellationen zu identifizieren und zusammen zu führen, ist letztlich mit einem erheblichen Anstieg der Systemkomplexität verbunden. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, inwieweit die zunehmende Anzahl hochspezialisierter DRG mit entsprechend geringen Kalkulationsfallzahlen über die Jahre hinweg inhaltlich Bestand haben und tragbare jährliche Bewertungsschwankungen aufweisen werden.