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Erschienen in:
01.10.2011 | Originalien
Messung der glaukomspezifischen Funktionsfähigkeit mit dem GQL-15 und Korrelation mit Funktionsparametern des Sehens
Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 10/2011
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Einleitung
Das Glaukom zählt zu den häufigsten Ursachen irreversibler Erblindung weltweit und kann die Lebensqualität und Funktionsfähigkeit betroffener Patienten signifikant beeinträchtigen. Mit dem englischsprachigen „Glaucoma Quality of Life-15“ (GQL-15) steht seit geraumer Zeit ein spezialisiertes Instrument zur Quantifizierung der funktionellen Beeinträchtigung von Glaukompatienten zur Verfügung. Diese Studie evaluiert eine deutschsprachige Version des GQL-15 und stellt Korrelationen zu Gesichtsfeldparametern her.
Methoden
Eine deutschsprachige Version des GQL-15 mit 15 Items wurde erstellt und an 98 Glaukompatienten in verschiedenen Stadien der Erkrankung evaluiert. Die Ergebnisse des GQL-15 wurden mit perimetrischen Parametern [“mean deviation“ (MD), „pattern standard deviation“ (PSD)] des jeweils besseren und schlechteren Auges korreliert, und es wurde ein lineares Regressionsmodell berechnet. Klassische und probabilistische Testprüfungen (Rasch-Analyse) wurden durchgeführt.
Ergebnisse
Der mittlere GQL-15-Wert aus 15 Fragen (Items) betrug 77,3 ±21,7 (SA). Für die meisten Items zeigte sich eine signifikante Korrelation mit der mittleren Empfindlichkeit des schlechteren (r = −0,416; p = 0,0014) und des besseren Auges (r = −0,304; p = 0,02). Insgesamt korrelierte die glaukombedingte visuelle Funktionseinschränkung besonders gut mit der Empfindlichkeitsminderung des schlechteren Auges und mit der Sehschärfe. Zudem kann eine Kürzung des Fragebogens auf 9 Items erfolgen, um die psychometrischen Eigenschaften zu verbessern.
Zusammenfassung
Der GQL-15 ist ein nach psychometrischer Analyse verlässliches Instrument zur Erfassung der visuellen Funktionseinschränkung von Patienten mit Glaukom. Die GQL-Werte korrelierten in dieser Studie besser mit der Empfindlichkeitsminderung des schlechteren als des besseren Auges. Die gewonnenen Daten ermöglichen es, die Beeinträchtigung des individuellen Patienten besser einzuordnen, und können helfen, die Beratung und Therapie von Patienten mit Glaukom zu verbessern.