Erschienen in:
01.01.2012 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Aphakie- und Pseudophakieglaukom nach Kataraktoperation im Kindesalter
verfasst von:
Dr. A.L. Solebo, J. Rahi, Prof. Dr. F. Grehn
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Durch moderne Techniken ist die kongenitale Katarakt heute chirurgisch sehr erfolgreich behandelbar. Die am meisten gefürchtete postoperative Komplikation ist die Ausbildung eines Sekundärglaukoms (etwa ein Drittel aller kindlichen Sekundärglaukome). Angaben zur Prävalenz sind aufgrund der limitierten Aussagekraft der Literatur schwierig. Angegeben wird eine Inzidenz von 10−25% über 10 Jahre postoperativ, die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmender Nachbeobachtungsdauer. Ein entscheidender Risikofaktor für die Glaukomentstehung ist offensichtlich das Alter bei Operation: je geringer das Lebensalter zum Operationszeitpunkt, desto höher das Risiko für ein Sekundärglaukom. Eine Mikrokornea ist nach multivariater Analyse ein weiterer Risikofaktor. Folgende postoperative Veränderungen könnten pathogenetisch relevant sein: periphere anteriore Synechien, hohe Irisinsertion und Membranen über dem Trabekelwerk, ferner die postoperative Entzündung, die Reaktion auf Linsenepithelzellen, das perioperative Barotrauma und die Veränderung der Architektur im Vorderabschnitt nach Kataraktoperation. Zur Evaluation des optimalen Zeitfensters für die Operation einer kongenitalen Katarakt und der Risikofaktoren für die Ausbildung eines Sekundärglaukoms ist eine prospektive Longitudinalstudie erforderlich.