Erschienen in:
01.09.2012 | CME Zertifizierte Fortbildung
Entwicklung des menschlichen Auges
verfasst von:
Prof. Dr. E.R. Tamm, A. Ohlmann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2012
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Zusammenfassung
Die Entwicklung des menschlichen Auges erfordert das koordinierte Zusammenspiel von Zellen unterschiedlichster Herkunft. So entstehen aus dem Augenbecher, der aus dem neuroektodermalen Neuralrohr hervorgeht, die Neuroretina, das retinale Pigmentepithel, die Epithelien von Ziliarkörper und Iris und die glatte Irismuskulatur. Die Linse, die in den Augenbecher während der embryonalen Entwicklung verlagert wird, geht aus dem Ektoderm der Körperoberfläche hervor. Zur Bildung des okulären Mesenchyms sind Zellen der Neuralleiste erforderlich, während die Blutgefäße des Auges mesodermaler Herkunft sind. Die prinzipiellen morphogenetischen Prozesse der Augenentwicklung sind mit dem Ende des 2. Monats weitgehend abgeschlossen, wobei zur funktionellen Reifung weitere Differenzierungsprozesse nötig sind, die sich bis zur Geburt und darüber hinaus erstrecken. Davon betroffen sind die Kammerwasserzirkulation, die Reifung der Zapfen in der Foveola, die Markscheidenbildung im Sehnerv oder die volle Ausdehnung der Netzhautgefäße.