Erschienen in:
17.09.2019 | Leitthema
Lamelläre Makuladefekte
Morphologische Besonderheiten und therapeutischer Erfolg
verfasst von:
Dr. Denise Vogt, Joachim Wachtlin, Siegfried G. Priglinger, Ricarda G. Schumann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 11/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch die hohe Auflösung der optischen Kohärenztomographie (SD[„spectral domain“]-OCT) war es in den letzten Jahren möglich, unterschiedliche morphologische Formen lamellärer Makuladefekte (Makulaschichtforamina; engl. „lamellar macular holes“) wesentlich genauer und detaillierter darzustellen, woraus sich neue Erkenntnisse zu Pathogenese, Morphologie und Fortschreiten der Erkrankung ergaben. Daraus resultieren Unklarheiten in der Terminologie, was insbesondere zu Unsicherheit in der Behandlung dieser Patienten im klinischen Alltag führt.
Fragestellung
Diese Arbeit gibt einen Überblick über morphologische Besonderheiten und Therapieindikation bei lamellären Makuladefekten mit dem Ziel, eine sichere Differenzierung gegenüber anderen morphologischen Veränderungen traktiver Makulopathien vorzunehmen.
Material und Methoden
Die Auswertung basiert auf dem aktuellen Stand der Literatur und eigenen Studiendaten aus der Augenklinik der Universität München.
Ergebnisse
Bei lamellären Makuladefekten zeigen sich unterschiedliche morphologische Formen in der SD-OCT. Neben den bekannten Diagnosekriterien der irregulären fovealen Kontur, intraretinaler Spaltbildung und Defekt der inneren fovealen Schichten sollten v. a. das Vorkommen und die Charakteristika des epiretinalen Gewebes sowie das Auftreten von Photorezeptorschichtdefekten beurteilt werden.
Schlussfolgerung
Die Weiterentwicklung bildgebender Techniken wie der SD-OCT führte zu einer verbesserten Darstellbarkeit lamellärer Makuladefekte. Zur Therapieentscheidung sollten die subjektiven Beschwerden, die bestkorrigierte Sehschärfe, der klinische Verlauf, das Vorhandensein von Defekten der ellipsoiden Zone sowie Vorkommen und Charakteristika des epiretinalen Gewebes beurteilt werden. Bei Progredienz des Befundes und/oder Traktion durch epiretinales Gewebe hat ein frühzeitiges operatives Vorgehen eine gute Prognose für die funktionelle und anatomische Rehabilitation.