Erschienen in:
29.08.2019 | Rheumatoide Arthritis | Leitthema
Erfahrungen und Ergebnisse aus Rheuma-VOR
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. A. Schwarting, M. Dreher, G. Assmann, T. Witte, K. Hoeper, R. E. Schmidt
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Die rheumatoide Arthritis, die Psoriasisarthritis und die axiale Spondyloarthritis zählen zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen. Bei allen 3 Erkrankungsbildern kristallisiert sich eine möglichst frühe Diagnose und Therapieeinleitung als entscheidend heraus. Die aus ADAPTHERA weiterentwickelte und auf mehrere Bundesländer erweiterte prospektive Proof-of-Concept-Netzwerkstudie „Rheuma-VOR“ verfolgt das Ziel, diese 3 entzündlich-rheumatischen Erkrankungen so früh wie möglich zu erkennen und die Versorgungsqualität mithilfe von multidisziplinären Koordinationsstellen zu verbessern. Bis dato wurden 3710 Screeningbogen mit einer möglichen Verdachtsdiagnose von rheumatoider Arthritis, Psoriasisarthritis oder axialer Spondyloarthritis von 1298 verschiedenen Primärversorgern bei den bundeslandspezifischen Koordinationsstellen gemeldet. Insgesamt wurden 1958 Termine bei 53 teilnehmenden rheumatologischen Spezialisten vergeben. Bei 876 Patienten wurde eine der 3 rheumatischen Erkrankungen im Frühstadium diagnostiziert. Die Wartezeit liegt in Abhängigkeit des Bundeslandes bei durchschnittlich 42,5 Tagen und somit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Ebenso ist festzuhalten, dass die Kapazität der rheumatologischen Spezialisten durch die koordinierte Kooperation und die Risikostratifizierung der Rheuma-VOR-Koordinationsstellen um 1281 Termine (34,5 %) entlastet werden konnte. Darüber hinaus zeigen die 2‑wöchige Rheuma-Bus-Tour und die in Rheinland-Pfalz begleitend durchgeführten Initiativen (Rheuma-VOR-Screening-App, Sichtungssprechstunde) erste vielversprechende positive Ergebnisse.