Erschienen in:
11.07.2019 | Entzündlich-rheumatische Erkrankungen | Leitthema
Langzeittrends in der rheumatologischen Versorgung
Erfolge und Defizite im Spiegel von 25 Jahren rheumatologischer Kerndokumentation
verfasst von:
Dr. K. Albrecht, J. Callhoff, A. Zink
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit 1993 werden in der Kerndokumentation der Regionalen Kooperativen Rheumazentren Daten zur Versorgung und Lebensqualität von Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen erhoben.
Fragestellung
In dieser Übersichtsarbeit werden Langzeittrends zu Therapien, Krankheitsaktivität und Erwerbstätigkeit der häufigsten entzündlich rheumatischen Erkrankungen vorgestellt und die wichtigsten Analysen aus 25 Jahren Kerndokumentation zusammengefasst.
Methoden
Zwischen 15 und 17 rheumatologische Einrichtungen nehmen an der Kerndokumentation teil und erfassen 1‑mal jährlich Daten von insgesamt mehr als 10.000 Patienten. Die Rheumatologen dokumentieren den Krankheitsstatus und die Versorgung, die Patienten berichten über ihren Gesundheitszustand und die Auswirkungen der Erkrankung.
Ergebnisse
Der Beginn der Biologikaära Anfang des 21. Jahrhunderts hat das Therapiespektrum insbesondere der rheumatoiden Arthritis und ankylosierenden Spondylitis verändert. Einige früher häufig verwendete Basistherapeutika werden heute kaum noch eingesetzt, Glukokortikoide werden seltener gebraucht. Bei der rheumatoiden Arthritis hat sich Methotrexat über die Jahre hinweg als Standardtherapie etabliert, knapp 30 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis erhalten heute eine Biologikatherapie. Krankheitsaktivität, funktionelle und soziale Einschränkungen sind krankheitsübergreifend zurückgegangen.
Schlussfolgerungen
Der verbesserte Gesundheitsstatus vieler Rheumaerkrankter bestätigt das hohe Versorgungsniveau innerhalb der an der Kerndokumentation beteiligten Rheumazentren. Die zunehmende Spezifizierung der Messinstrumente und die Vereinheitlichung der Dokumentationssysteme sind wesentliche Herausforderungen, der sich die Kerndokumentation in den nächsten Jahren stellen muss, um im digitalen Zeitalter bestehen zu bleiben.