Erschienen in:
17.10.2016 | Aktuelles
Zentrale Aspekte der Ethikkompetenz in der Pflege
Empfehlungen der Sektion Lehrende im Bereich der Pflegeausbildung und der Pflegestudiengänge in der Akademie für Ethik in der Medizin e. V.
verfasst von:
Prof. Dr. Annette Riedel, M.Sc., Prof. Dr. Johann Behrens, Prof. Dr. Constanze Giese, Martina Geiselhart, Gerhard Fuchs, Prof. Dr. Helen Kohlen, Dipl. päd. Wolfgang Pasch, B.A., Dr. Marianne Rabe, Lutz Schütze, MScN
Erschienen in:
Ethik in der Medizin
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Ausgabe 2/2017
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Auszug
In allen Settings pflegeberuflichen Handelns prägen ethische Fragestellungen den Alltag. Die Komplexität von Pflegesituationen, die Vulnerabilität pflegebedürftiger Menschen und die Pluralität der gesellschaftlichen Wertvorstellungen verlangen ethisch begründete Entscheidungen und die Entwicklung eines tragfähigen Arbeitsbündnisses mit dem pflegebedürftigen Menschen. Pflegeethische Reflexion ist demzufolge ein genuines Element professionellen Pflegehandelns und fordert spezifische Kompetenzen, die im Rahmen von Bildungsprozessen angebahnt und im Bildungsverlauf verdichtet werden müssen. Ethische Kompetenz ist als eigene Dimension pflegerischer Handlungskompetenz zu betrachten, wenngleich pflegeberufliches Handeln und Entscheiden nur in Kombination mit pflegefachlicher Kompetenz gedacht und realisiert werden kann. Diese Verbindung fordert auch das Pflegeberufereformgesetz (Stand 13.01.2016, Kabinettsfassung) und formuliert im Ausbildungsziel in § 5 Abs. 2: „Sie (die Pflege) erfolgt entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse auf Grundlage einer professionellen Ethik.“ Abs. 4 formuliert: „Während der Ausbildung (…) werden ein professionelles, ethisch fundiertes Pflegeverständnis und ein berufliches Selbstverständnis entwickelt und gestärkt.“ …