Erschienen in:
01.08.2006 | Leitthema
Palliative Radiotherapie
verfasst von:
Dr. J. Fleckenstein, S. Appold, Ch. Rübe
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Bei etwa 30% aller Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom kommt eine palliative Radiatio des Primärtumors zur Anwendung. Sie ist die effektivste Methode zur nachhaltigen lokalen Symptomkontrolle und kann eine im Mittel geringe Verlängerung der Überlebenszeit herbeiführen. Die Indikation besteht sowohl im nicht kurativ behandelbaren Stadium III als auch im Stadium IV bei Patienten mit symptomatischem Primärtumor. Der Leistungsszustand stellt hinsichtlich der strahlentherapeutischen Dosierung ein wichtiges Selektionskriterium dar. Während Patienten in gutem Allgemeinzustand und insbesondere im Stadium III aus prognostischer Sicht höhere Dosen wie z. B. 10×3 Gy erhalten sollten, sind für solche mit disseminiertem Tumorleiden und reduziertem Leistungsstatus Kurzzeitschemata (z. B. 4×5 Gy) am besten geeignet.
Beim Fehlen von Symptomen ist inbesondere im Stadium IV der vorläufige Verzicht auf eine lokale Radiatio gerechtfertigt.
Neben einer erforderlichen weiteren Optimierung der Selektionskriterien bleibt zukünftig zu klären, inwieweit einzelne Patientensubgruppen von einer simultanen Radiochemotherapie oder zusätzlicher Gabe neuer Substanzen im Sinne der „targeted“ Therapie profitieren.