Erschienen in:
01.04.2005 | Leitthema: Lebensqualität
Lebensqualität nach Bypassanlage bei kritischer Beinischämie
verfasst von:
Dr. M. Engelhardt, K. D. Wölfle
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2005
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Zusammenfassung
Üblicherweise wird der Erfolg einer Bypassanlage bei Patienten mit kritischer Beinischämie (engl. CLI) anhand von technischen Parametern wie Offenheits- und Beinerhaltungsraten beurteilt. Angesichts langwieriger Wundheilungsphasen und wiederholter Revisionseingriffe wird der tatsächliche Gewinn für den Patienten im Hinblick auf die Lebensqualität jedoch in Frage gestellt.
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (engl. HRQoL, „health-related quality of life) von Patienten mit CLI ist im Vergleich zur gesunden altersentsprechenden Bevölkerung massiv beeinträchtigt. Zahlreiche Studien konnten inzwischen eine rasche und anhaltende Verbesserung der HRQoL nach arterieller Rekonstruktion nachweisen. Nur wenige dieser Untersuchungen betrachteten hierbei ausschließlich infrainguinale Bypassanlagen bei CLI. Der Zugewinn an selbstbewerteter Lebensqualität ist dennoch auch in dieser speziellen Patientengruppe hinreichend belegt. Insbesondere in den eher physischen Bereichen wie „Schmerz“ und „Körperliche Funktionsfähigkeit“, aber auch in den mehr psychischen Aspekten wie „Emotionale und soziale Funktionsfähigkeit“ konnten deutliche postoperative Steigerungen gemessen werden.
Eine offensive Indikationsstellung zur Bypassanlage bei CLI scheint daher unter dem Aspekt der Lebensqualität gerechtfertigt, da die Patienten auch subjektiv von der Revaskularisation profitieren.