Erschienen in:
01.10.2015 | Übersichten
Ligamentäre Verletzungen der Handwurzel
verfasst von:
Prof. Dr. Johannes Frank, Anna Lena Sander, Mark Lehnert, Ingo Marzi
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2015
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Zusammenfassung
Klinische Situation
Bei Verletzungen der Handwurzel finden sich im Wesentlichen zwei klinische Situationen: zum einen der Patient nach einem schweren Trauma, z. B. Absturz, Motorradsturz bzw. schwere Quetschverletzung, zum anderen der Patient, der sich im Extremfall gar nicht genau an den Unfallhergang erinnert.
Diagnostik
Im ersten Fall ist die Wahrscheinlichkeit einer Luxation und damit Bandruptur deutlich höher. Hier ist die Diagnostik und entsprechend die Behandlung der Bandrupturen wesentlich einfacher. Im zweiten Fall ist, nach genauer Ursachenevaluation in der Vorgeschichte, eine differenzierte klinische und apparative Diagnostik erforderlich, bevor überhaupt ein konservatives oder operatives Konzept angeboten werden kann. Die Kenntnis der typischen Verletzungsmechanismen und Läsionsmuster ist wesentlich für die Klärung unklarer Befunde.
Therapie
Neben der konservativen Therapie stehen je nach Lokalisation, Schweregrad und degenerativen Begleitsituationen zahlreiche operative Methoden zur Verfügung. Unter diesen muss entsprechend der persönlichen Erfahrung, unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Literatur, ausgewählt werden.
Schlussfolgerung
Das Ausbleiben einer adäquaten Versorgung, z. B. mittels Bandstabilisierung, hat nicht selten einen zunehmenden Kollaps der Handwurzel mit Schmerzhaftigkeit, Belastungs- und Bewegungsstörungen zur Folge. Das Erkennen und Wiederherstellen der Bandstrukturen hat somit eine erhebliche Bedeutung.