Erschienen in:
28.10.2019 | Zytokine | Schwerpunkt
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Neue Therapien – was kommt in den nächsten Jahren?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Sebastian Zeißig
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Das Spektrum medikamentöser Therapieoptionen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), einst beschränkt auf wenige klassische Immunmodulatoren und Immunsuppressiva, hat mit der Einführung der Antikörper gegen Tumornekrosefaktor(TNF)-α und später der Zulassung von Antikörpern gegen Interleukin(IL)-12/IL-23 und gegen Integrine eine deutliche Erweiterung erfahren. Während damit neue wirksame und sichere Therapien zur CED-Behandlung zugelassen wurden, bleibt ein signifikanter ungedeckter Bedarf in der klinischen Versorgung von CED-Patienten, da nur ein Teil der Patienten auf zugelassene Therapeutika anspricht, ein relevanter Anteil von Patienten einen sekundären Wirkverlust entwickelt und weiterhin große Problemfelder in der CED-Therapie vor allem mit dem fistulierenden M. Crohn sowie der Prävention stenosierender Erkrankungsverläufe existieren. Entsprechend dieses ungedeckten Bedarfs zeigt sich aktuell eine hochdynamische Phase der Entwicklung und Weiterentwicklung von medikamentösen Therapiestrategien bei CED mit einer Vielzahl laufender und teils fortgeschrittener Phase-III-Studien. Dies umfasst neue Antikörper gegen Zytokine und Integrine sowie kleine Moleküle („small molecules“) mit Zielstrukturen im Bereich der Signaltransduktion von Zytokinen und von Regulatoren der Lymphozytenmigration. Auch findet weiterhin aktive Entwicklung im Bereich der zellbasierten Therapien und mikrobieller Therapieansätze statt. Im Folgenden soll ein Überblick über diese Entwicklungen gegeben werden.