Erschienen in:
01.03.2006 | Leitthema
Sexualstörungen bei Diabetes mellitus
Ein Teilaspekt der urogenitalen Neuropathie
verfasst von:
Dr. F. Merfort
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Sexualstörungen sind in der Diabetologie unverändert ein vernachlässigtes, häufig tabuisiertes Thema. Es ist bisher nicht gelungen, klar herauszuarbeiten, dass sie als Folgeschaden der Stoffwechselstörung anzusehen sind. Deshalb werden sie immer noch häufig als Befindlichkeitsstörung abgetan, nicht mit Krankheitswert belegt und deswegen auch nicht als therapiebedürftig angesehen. Ein Hauptziel der heutigen Betreuung von Diabetikern ist der Erhalt einer möglichst optimalen Lebensqualität. Sexualstörungen stellen eine eindeutige Einschränkung derselben dar. Wenn ein Leidensdruck vorhanden ist und ein Therapiewunsch besteht, sollten sie behandelt werden. Diabetiker sind häufiger und in einem früheren Lebensalter von ihnen betroffen als die nichtdiabetische Bevölkerung. Die Sexualstörungen der diabetischen Frau sind bisher nicht ausreichend erforscht und nur unzureichend therapiert. Die erektile Dysfunktion stellt die bedeutsamste Sexualstörung des diabetischen Mannes dar. Hierzu existieren verschiedene Therapiemodalitäten, die auch oder gerade bei Diabetikern erfolgreich eingesetzt werden können. Derzeit wird von den meisten Patienten der bequemste Ansatz, die Einnahme eines Phosphodiesterase-5-Inhibitors, bevorzugt.