Erschienen in:
10.03.2017 | Trisomie 21 | Originalien
Obstruktive Schlafapnoe bei Menschen mit Down-Syndrom
Häufigkeit anamnestischer Hinweise
verfasst von:
Prof. Dr. med. Ekkehart Paditz, Dr. med. Stefanie Arnold, Dipl.-Math. Uta Schwanebeck
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Menschen mit Down-Syndrom (DS) weisen aufgrund anatomischer und funktioneller Prädispositionen ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung schlafbezogener Atmungsstörungen in Form der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) auf.
Uns interessierte, in welcher Häufigkeit anamnestische Hinweise auf OSA bei Menschen mit DS zu finden sind.
Anonymisierte anamnestische Angaben über 597 Menschen mit DS wurden auf der Grundlage eines über eine Elternzeitschrift deutschlandweit distributierten anonymen Fragebogens erfasst. Dieser enthielt 32 semiquantitativ skalierte Merkmale. Die Rücklaufquote lag bei 20 % (597/3000). Der Datensatz ist in Bezug auf die Häufigkeit von angeborenen Herzfehlern, Darmanomalien und in Bezug auf die Häufigkeitsverteilung der Genotypen mit populationsbezogenen Erhebungen vergleichbar.
68 % (403/593) der Menschen mit DS schnarchten nachts manchmal oder fast immer. Ein Geschlechtsunterschied bestand in Bezug auf die Häufigkeit der erhobenen anamnestischen Merkmale nicht.
Die Ergebnisse sind mit den weniger umfangreichen Erhebungen anderer Zentren vergleichbar. Polysomnografische Studien weisen darauf hin, dass mittels anamnestischer Angaben nicht alle OSA-Fälle bei DS erfasst werden können.