Erschienen in:
17.05.2018 | Cellulite | Übersichten
Die Fascia glutealis als Mittler der muskulokutanen Dynamik der Gesäßregion
verfasst von:
Dr. M. Sandhofer, Dr. P. Schauer, Doz. Dr. U. Pilsl, Prof. Dr. F. Anderhuber
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
|
Ausgabe 2/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Cellulite ist eine sich bevorzugt an den Oberschenkeln und Glutealregion beinahe bei fast allen Frauen entwickelnde Veränderung von Haut und Subkutangewebe. Viele Konzepte zur Pathophysiologie der Cellulite sind teilweise widersprüchlich und unschlüssig. Einige Studien weisen jedoch auf strukturelle Veränderungen an Dermis und Subkutangewebe hin. Eine Korrelation von Cellulite mit fokalen hypertrophen subkutanen Bindegewebssträngen und verringerter Dichte der Bindegewebssepten im Subkutangewebe weist auch auf Veränderungen der damit verbundenen Fascia glutealis und mit der dabei eng verwobenen Glutealmuskulatur hin. Fraglos besteht bei der kaukasischen Rasse und der mit ihr verbundenen Urbanisierung eine rapide degenerative Entwicklung der ursprünglich über Generationen erworbenen Muskeldynamik. Auch ist der geschlechtsspezifische Dimorphismus im subkutanen Bereich genauer zu untersuchen, zumal fast ausschließlich Frauen betroffen sind. Aus diesem Grund haben wir männliche und weibliche Gesäßzonen anatomisch untersucht und hierbei deutliche geschlechtsspezifische Veränderungen aufzeigen können. Vor allem eine Abschwächung der myotendinösen und myofaszialen Dynamik der Glutealmuskulatur scheint für die runden, oberflächlich sichtbaren dermalen Veränderungen verantwortlich zu sein. Die embryologische Einheit der muskulofasziokutanen Strukturen im Gesäß und Oberschenkelbereich ist als Gesamtes bei der weiblichen Cellulite involviert. Daher ist eine Transformation dieser degenerativen Veränderungen durch regenerative Maßnahmen wie aktive Bewegung und Stoßwelle sinnvoll und notwendig.