Erschienen in:
01.04.2008 | Leitthema
Lokale Medikamentenfreisetzung am und im Gefäß
„Drug releasing devices“
verfasst von:
PD Dr. A. Larena-Avellaneda, G. Dittmann, R. Siegel, C. Haacke, E.S. Debus
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 2/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Mit der Möglichkeit, Medikamente vor Ort zu platzieren, kann unter Minimierung der Nebenwirkungen lokal ein maximaler Effekt erzielt werden. Pathophysiologischer Hauptangriffspunkt ist hierbei die Intimahyperplasie (IH), die für fast die Hälfte aller Re-Stenosen bzw. Verschlüsse nach einer Intervention/Operation verantwortlich ist.
Der Markt wird aktuell von Produkten dominiert, die Sirolimus (immunsuppressiv) oder Paclitaxel (antiproliferativ) freisetzen. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die Wirkmechanismen und alternative Medikamente sowie Freisetzungsvarianten.
Im Wesentlichen kann man 4 Wege unterscheiden, die Medikamente vor Ort zu applizieren:
-
intraluminal über einen Ballon,
-
intraluminal über einen Stent (Metall mit Polymer oder resorbierbar),
-
operativ mittels medikamentenfreisetzendem Bypass und
-
operativ mit lokaler Applikation der Substanzen als Gel, Film oder Schwamm.
Mit Abstand am häufigsten werden die „drug eluting stents“ eingesetzt, wobei sich allerdings außerhalb der Kardiologie bisher keine Standardindikationen ergeben haben. In letzter Zeit wird vermehrt über die lokale perivaskuläre Applikation von bekannten (v. a. Paclitaxel) und neuen Medikamenten berichtet. Für die konventionelle Gefäßchirurgie ergeben sich derzeit (noch) keine Konsequenzen.