Erschienen in:
18.03.2019 | Methotrexat | Leitthema
Lungenbeteiligung bei rheumatoider Arthritis
verfasst von:
Prof. Dr. med. A. Krause, Prof. Dr. med. A. Rubbert-Roth
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Der Lungenbeteiligung bei der rheumatoiden Arthritis (RA), insbesondere den interstitiellen Lungenerkrankungen (RA-ILD), kommt eine große klinische Bedeutung zu. Schon bei Diagnosestellung und regelmäßig im Verlauf sollte nach Symptomen einer Lungenbeteiligung gefragt und die Lunge klinisch untersucht werden. Vor Einleitung einer medikamentösen Basistherapie ist eine Röntgenaufnahme der Thoraxorgane obligat. Bei klinischen oder radiologischen Auffälligkeiten sollte sich eine weitere Diagnostik mittels Lungenfunktionsprüfung (Bodyplethysmographie mit Diffusionsmessung) und je nach Befund eine Computertomographie des Thorax anschließen. Die Differenzialdiagnose interstitieller Lungenveränderungen bei RA-Patienten ist breit und sollte neben infektiösen Ursachen auch Nebenwirkungen von Basistherapeutika berücksichtigen. Die optimale medikamentöse Therapie einer RA-ILD ist nicht ausreichend untersucht. Der Stellenwert von Methotrexat (MTX) hat sich gewandelt, da entgegen früheren Annahmen zumindest bei milden bis moderaten Verläufen der RA-ILD ein besserer Verlauf unter MTX beobachtet werden konnte. Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-Blocker sollten beim Vorliegen einer klinisch bedeutsamen RA-ILD eher vermieden werden, da z. T. dramatische Verschlechterungen beschrieben worden sind. Favorisiert werden derzeit Abatacept und Rituximab. Ob Januskinase(JAK)-Inhibitoren beim Vorliegen einer RA-ILD bedenkenlos eingesetzt werden können, kann derzeit nicht beantwortet werden. Patienten mit RA-ILD sollten gemeinsam von Pneumologen und Rheumatologen behandelt werden.