Erschienen in:
01.03.2007 | Schwerpunkt
Lungenerkrankungen und Herzfunktion
verfasst von:
Prof. Dr. K. Rasche, M. Orth, A. Kutscha, H. W. Duchna
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 3/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die gravierendste Auswirkung von Lungenerkrankungen auf die Herzfunktion ist die Belastung des rechten Herzventrikels durch eine pulmonale Hypertonie mit Ausbildung eines Cor pulmonale. Dieses ist charakterisiert durch eine Hypertrophie und/oder Dilatation der rechten Herzkammer aufgrund einer primären Beeinträchtigung der Lungenfunktion und/oder Lungenstruktur. Die wichtigsten Pathomechanismen der pulmonalen Hypertonieentstehung sind Gefäßobliteration, mechanische Läsionen, primäre vaskuläre und extravaskuläre Inflammation sowie hypoxische Vasokonstriktion. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) stellt die häufigste Ursache eines chronischen Cor pulmonale dar. Eine weitere häufige Ursache ist das obstruktive Schlafapnoesyndrom, insbesondere dann, wenn es in Kombination mit einer COPD auftritt. Hier beträgt die Prävalenz des Cor pulmonale bis zu 80%. Die Entwicklung eines chronischen Cor pulmonale stellt einen entscheidenden negativen prognostischen Faktor dar. So leben nur etwa 30% der Patienten mit COPD und Cor pulmonale länger als 5 Jahre. Nur die frühzeitige Erkennung der potenziell zum Cor pulmonale führenden Atmungsstörung und deren konsequente medikamentöse und apparative Therapie kann die Prognose dieser Patienten verbessern. Darüber hinaus können Lungenerkrankungen auch Beeinträchtigungen der Pumpfunktion des linken Herzens oder aber Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Lungenerkrankungen können somit eine Auswirkung auf die Funktion sowohl des rechten wie auch des linken Herzens haben.