Erschienen in:
01.03.2007 | Schwerpunkt
Kardiovaskuläre Begleiterkrankungen und Komplikationen bei Darmerkrankungen
verfasst von:
Dr. P. Rellecke, B. E. Strauer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Zirkulatorische bzw. vaskuläre Erkrankungen stehen in der Gastroenterologie nicht im Vordergrund, am Herzen manifestiert sich diese Krankheitsgruppe jedoch mit Abstand am häufigsten. Die KHK ist eine häufige kardiale Begleiterkrankung bei ischämischen Darmkrankheiten, v. a. stellt sie gleichzeitig einen Risikofaktor für mesenteriale Ischämien dar. Die häufigsten extraintestinalen Beteiligungen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn und Colitis ulcerosa befinden sich am Auge, an der Haut und im Bereich der Leber. Die Beteiligung des kardiovaskulären Systems scheint nicht so häufig zu sein. Eine weitere Form, wie die entzündliche Darmerkrankung am Herz-Kreislauf-System auftreten kann, ist eine assoziierte Vaskulitis. So gibt es Fälle von Takayasu-Arteriitis assoziiert mit einer Colitis ulcerosa. Eine weitere wichtige Komplikation ist die Aktivierung von Gerinnungsfaktoren, besonders bei aktiven Schüben der Darmerkrankungen. Dies wiederum kann zu thromboembolischen Ereignissen wie Myokardinfarkten, intrakardialen Thromben und Lungenembolien, disseminierter Koagulopathien (DIC) und aortalen Thromben mit peripheren Embolien führen. Die Beteiligung des Herzens bei Tumoren des Darms ist sehr selten. Einzelberichte über kardiale Metastasen bei Kolonkarzinomen existieren; außerdem wird über das Karzinoidherz berichtet, welches bei neuroendokrinen Tumoren des Gastrointestinaltrakts auftreten kann.