Erschienen in:
01.01.2010 | Leitthema
Lymphozytenprädominantes Hodgkin-Lymphom
verfasst von:
Dr. J. Kriz, R.-P. Müller, A. Engert, H.T. Eich
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Das lymphozytenprädominante Hodgkin-Lymphom (LPHL) ist ein seltenes Lymphom der B-Zell-Reihe, das sich in seiner Pathologie sowie in seinen klinischen Merkmalen deutlich von anderen Subtypen des Hodgkin-Lymphoms (HL) unterscheidet. Immunphänotypisch unterscheiden sich die lymphozytischen und histiozytischen malignen Zellen (CD20+, CD15−, CD30−) grundlegend von den Tumorzellen des klassischen HL. Patienten mit LPHL sind häufig junge Männer mit indolenten und asymptomatischen Lymphknotenschwellungen peripherer Lymphknotenstationen. Trotz sehr guter Ansprechraten auf eine initiale Therapie werden Spätrezidive z. T. Jahrzehnte nach Therapie beobachtet. Im Stadium IA gilt eine alleinige Involved-Field-Radiotherapie (IF-RT) mit 30 Gy als Behandlungsstandard. Da der Einsatz des monoklonalen Antikörpers Rituximab bei LPHL-Rezidiven vielversprechende Remissionen gezeigt hat, wurde Rituximab kürzlich im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie der German Hodgkin Study Group (GHSG) eingesetzt. Für Patienten in intermediären und fortgeschrittenen Stadien sollte eine stadienadaptierte Behandlung gemäß Protokollen für das klassische HL erfolgen.