Erschienen in:
25.10.2019 | Operationen des Magens | Originalien
Laparoskopische vs. offene Gastrektomie bei fortgeschrittenem Magenkarzinom
Operative und postoperative Ergebnisse
verfasst von:
J. Raakow, C. Denecke, S. Chopra, J. Fritz, T. Hofmann, A. Andreou, P. Thuss-Patience, J. Pratschke, Prof. Dr. M. Biebl
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 3/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die minimal-invasive Gastrektomie etabliert sich weltweit zunehmend als Alternative zur offenen Gastrektomie (OG). Die Mehrzahl der hierzu verfügbaren Literatur bezieht sich jedoch auf die asiatische Population und auf frühe Stadien des Magenkarzinoms, wobei ein internationaler Vergleich der Ergebnisse aufgrund einer Diskrepanz der Patientenpopulationen, der Tumorbiologie und auch der Therapieansätze zwischen asiatischer und westlicher Welt schwierig ist. Wenig ist daher darüber bekannt, ob die laparoskopische Gastrektomie (LG) auch bei fortgeschrittenem Karzinom insbesondere hinsichtlich laparoskopischer D2-Lymphadenektomie hierzulande mit ausreichender Radikalität und Sicherheit durchführbar ist.
Material und Methoden
Es erfolgte die Analyse aller durchgeführten Gastrektomien zur Therapie eines fortgeschrittenen Magenkarzinoms im klinischen UICC-Stadium 2 und 3 zwischen 2005 und 2017. Zum Vergleich der operativen und früh-postoperativen Ergebnisse nach laparoskopischer und offener Gastrektomie erfolgte ein „case-matching“ nach Alter, Geschlecht und UICC-Stadium.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 243 Patienten aufgrund eines fortgeschrittenen Magenkarzinoms eingeschlossen und analysiert. Hiervon erfolgte bei 81 Patienten (33,3 %) eine LG. Die Operationszeit der LG war im Mittel 74 min länger (279,2 vs. 353,4 min; OG vs. LG; p < 0,001), der stationäre Aufenthalt nach LG etwa 4 Tage kürzer (22,9 vs. 18,4 Tage; OG vs. LG; p < 0,001). Bei der LG wurden signifikant mehr Lymphknoten reseziert (24,1 vs. 28,8 Lymphknoten; OG vs. LG; p < 0,001). In Bezug auf die Morbidität und Mortalität zeigte sich kein Unterschied in den Operationsgruppen.
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie zeigt, dass die minimal-invasive Gastrektomie auch bei fortgeschrittenem Magenkarzinom bei westlicher Bevölkerung technisch sicher und mit vergleichbaren histopathologischen Ergebnissen zur offenen Operation durchgeführt werden kann. Größere Fallzahlen und Evidenz aus hochwertigen Studien hierzu sind jedoch insbesondere zur Beurteilung der Überlebensunterschiede dringend erforderlich.