Erschienen in:
02.05.2016 | Makuladegeneration | Originalien
Lokalisation von Skotomen mittels Lesetest bei AMD
Willkürliche Wortserien in standardisiertem Format
verfasst von:
Prof. Dr. W. Eisenbarth, U. Pado, S. Schriever, D. Schötschel, N. Feucht, M. MacKeben
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Leseleistung, welche mit Lesetests gemessen werden kann, ist davon abhängig, ob Lesematerial mit oder ohne syntaktischen Zusammenhang verwendet wird.
Fragestellung
Ziel dieser Studie war, eine deutsche Version des SKread-Tests herzustellen und seinen Einsatz in der klinischen Praxis zu evaluieren.
Material und Methode
Die Evaluation des SKread-Tests erfolgte zuerst an zwei okulär unauffälligen Altersgruppen: junge Untersuchungsgruppe, 25 Personen, Alter 20 bis 30 Jahre (MW = 25,84 Jahre, SD ± 2,41 Jahre); Seniorengruppe, 25 Personen, Alter 51 bis 84 Jahre (MW = 62,40 Jahre ± 8,46 SD). Dieselben Messungen wurden auch an einer Gruppe von 18 AMD-Patienten im Alter von 75 bis 95 Jahren (MW = 81,89 Jahre ± 5,48 SD) durchgeführt. Die Leseleistung wurde auch mit den Radner-Tafeln gemessen.
Ergebnisse
Der Einsatz von Lesematerial ohne syntaktischen Zusammenhang verlangsamt den Lesevorgang erheblich und erhöht die Fehlerrate. Die medianen Lesegeschwindigkeiten von 11,53 Buchstaben/s (B/s) für die jungen Gesunden und 8,96 B/s für die Senioren beim SKread-Test liegen deutlich unter den mit den Radner-Tafeln erhobenen Ergebnissen (22,02 B/s bzw. 18,48 B/s). Bei den AMD-Patienten ergab die statistische Analyse der Fehlerrate einen signifikanten Unterschied zwischen den Radner-Tafeln und dem SKread-Test (p = 0,00014). Darüber hinaus konnten durch die Analyse der Lesefehler im SKread-Test Hinweise auf die Lage von zentralen Skotomen gewonnen werden. Die Replizierbarkeit des SKread-Tests erwies sich als sehr gut.
Schlussfolgerung
Durch den Einsatz des SKread-Tests und die Analyse der auftretenden Lesefehler können Informationen über evtl. bestehende Zentralskotome das regelmäßige Monitoring bei AMD effektiv ergänzen und die nachfolgende visuelle Rehabilitation erleichtern.