Erschienen in:
01.09.2003 | Kasuistik
Malignes Schwannom der Trachea
verfasst von:
K. Neumann, S. Amm, U. Krause, A. Berghaus
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2003
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Zusammenfassung
Unter den seltenen neurogenen Tumoren des Halses stellt das maligne Schwannom, insbesondere mit Lokalisation in der Trachea, eine Rarität dar. In der Literatur sind bisher nur Einzelfälle beschrieben worden.
Eine 30-jährige Patientin wurde mit akuter Luftnot stationär aufgenommen. Bronchoskopisch fand sich ein polypös gestielter Tumor, der im Rahmen der Notversorgung mit der Schlinge abgetragen wurde. Die histologische Aufarbeitung des Tumors zeigte das Bild eines malignen Schwannoms vom Low-grade-Typ. Im Sinn einer kurativen Tumorresektion führten wir eine Tracheasegmentresektion durch, wobei der Resttumor im Gesunden entfernt werden konnte. Die Patientin ist 6 Jahre nach der Operation rezidivfrei.
Die Prognose ist abhängig davon, ob ein malignes Schwannom vom High- oder Low-grade-Typ vorliegt. Das histologische Grading der neurogenen peripheren Nervenscheidentumoren erfolgt nach mehreren histologischen Parametern und ist oft nicht einfach.
Für die Behandlung besteht insofern Einigkeit, dass nur die radikale chirurgische Entfernung eine Heilungschance bietet. Adjuvante Maßnahmen wie Chemo- oder Radiotherapie verlängern die Überlebenszeit nicht signifikant.