Erschienen in:
01.11.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Medikamentöse Therapie der chronischen Endometriose
verfasst von:
Dr. S.D. Schäfer, L. Kiesel
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Endometriose ist die häufigste benigne Erkrankung der geschlechtsreifen Frau. Neben der operativen Therapie sind Medikamente die zweite therapeutische Säule. Jede Form der Endometriosetherapie ist eine symptomatische, nicht eine kurative Behandlung. Indikationen für eine konservative Therapie sind peritoneale Verlaufsformen und nicht vorhandener Kinderwunsch. Auch bei Ablehnung einer Operation oder nicht gegebener Operabilität kann konservativ behandelt werden. Bei chronisch rezidivierenden Verläufen ist ggf. auch an eine adjuvante Therapie zu denken. Neben nichtsteroidalen antiinflammatorischen Medikamenten (NSAID) kommen hormonelle Therapeutika, wie orale Kontrazeptiva (OC), Gestagene (auch intrauterin oder intravaginal) und GnRH(„gonadotropin releasing hormone“)-Analoga, zum Einsatz. Die intrauterine Gabe von Levonorgestrel hat einen hohen Stellenwert insbesondere bei Adenomyosis uteri. Zu experimentellen Verfahren zählen GnRH-Antagonisten, Aromataseinhibitoren, Cyclooxygenase (COX)-2-Hemmer, selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM), selektive Progesteronrezeptormodulatoren (SPRM), Angiogeneseinhibitoren und Immunmodulatoren. Als Referenzstandard bezüglich der Effektivität der Beschwerdelinderung werden GnRH-Agonisten betrachtet, künftig werden sie in dieser Rolle möglicherweise von Dienogest abgelöst werden. Jede Endometriosebehandlung sollte sich nach den individuellen Beschwerden und Bedürfnissen der einzelnen Patientin richten.