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Erschienen in: Der Hautarzt 4/2018

12.12.2017 | Melanom | In der Diskussion

Nichtdurchführung der Dermatoskopie bei melanomverdächtigen Hautbefunden in der dermatologischen Praxis

Mögliches haftungsrechtliches Risiko

verfasst von: L. Niebergall, J. Meyer, K. Kols, Prof. Dr. P. Elsner

Erschienen in: Die Dermatologie | Ausgabe 4/2018

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Auszug

Die Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie) ist eine spezifisch dermatologische nichtinvasive Diagnosetechnik, die überwiegend zur Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit bei pigmentierten und unpigmentierten Läsionen, zunehmend aber auch bei entzündlichen Hauterkrankungen und Haar- und Nagelerkrankungen eingesetzt wird [5]. Dass die Dermatoskopie genauer ist als die Untersuchung mit dem bloßen Auge für die Diagnose von kutanen Melanomen bei verdächtigen Hautläsionen, ist evidenzbasierter Konsens [4]. Die aktuelle S3-Leitlinie zum malignen Melanom enthält allerdings lediglich die unverbindlich formulierte Empfehlung, dass „Dermatologen zur Diagnostik pigmentierter Hautveränderungen die Dermatoskopie anbieten und im Bereich der Dermatoskopie ausgebildet sein“ sollen [3]. Etwas weiter geht die S3-Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“ [6], wonach die „Dermatoskopie bei der Verdachtsdiagnostik durchgeführt werden sollte“: „Sie sollte verwendet werden, um die klinische Diagnostik melanozytärer Läsionen zu verbessern.“ Das gesetzliche Hautkrebsscreening in Deutschland seit 2008 sieht die Durchführung der Dermatoskopie allerdings ausdrücklich nicht vor [1]. …
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Katalinic A, Eisemann N, Waldmann A (2015) Skin cancer screening in Germany. Documenting melanoma incidence and mortality from 2008 to 2013. Dtsch Arztebl Int 112:629–634PubMedPubMedCentral Katalinic A, Eisemann N, Waldmann A (2015) Skin cancer screening in Germany. Documenting melanoma incidence and mortality from 2008 to 2013. Dtsch Arztebl Int 112:629–634PubMedPubMedCentral
2.
Zurück zum Zitat Lehmann L, Wesselmann U, Weber B, Smentkowski U (2015) Medical error analysis in dermatology according to the reports of the North Rhine Medical Association from 2004–2013. J Dtsch Dermatol Ges 13:903–908PubMed Lehmann L, Wesselmann U, Weber B, Smentkowski U (2015) Medical error analysis in dermatology according to the reports of the North Rhine Medical Association from 2004–2013. J Dtsch Dermatol Ges 13:903–908PubMed
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Zurück zum Zitat Pflugfelder A, Kochs C, Blum A et al (2013) Malignant melanoma S3-guideline „Diagnosis, therapy and follow-up of melanoma“. J Dtsch Dermatol Ges 11(Suppl 6):1–116 (Seite 1–126)PubMed Pflugfelder A, Kochs C, Blum A et al (2013) Malignant melanoma S3-guideline „Diagnosis, therapy and follow-up of melanoma“. J Dtsch Dermatol Ges 11(Suppl 6):1–116 (Seite 1–126)PubMed
4.
Zurück zum Zitat Vestergaard ME, Macaskill P, Holt PE, Menzies SW (2008) Dermoscopy compared with naked eye examination for the diagnosis of primary melanoma: a meta-analysis of studies performed in a clinical setting. Br J Dermatol 159:669–676PubMed Vestergaard ME, Macaskill P, Holt PE, Menzies SW (2008) Dermoscopy compared with naked eye examination for the diagnosis of primary melanoma: a meta-analysis of studies performed in a clinical setting. Br J Dermatol 159:669–676PubMed
5.
Zurück zum Zitat Welzel J, Schuh S (2017) Noninvasive diagnosis in dermatology. J Dtsch Dermatol Ges 15:999–1016 Welzel J, Schuh S (2017) Noninvasive diagnosis in dermatology. J Dtsch Dermatol Ges 15:999–1016
Metadaten
Titel
Nichtdurchführung der Dermatoskopie bei melanomverdächtigen Hautbefunden in der dermatologischen Praxis
Mögliches haftungsrechtliches Risiko
verfasst von
L. Niebergall
J. Meyer
K. Kols
Prof. Dr. P. Elsner
Publikationsdatum
12.12.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Dermatologie / Ausgabe 4/2018
Print ISSN: 2731-7005
Elektronische ISSN: 2731-7013
DOI
https://doi.org/10.1007/s00105-017-4095-0

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