Erschienen in:
01.11.2011 | Leitthema
Melanozytäre Nävi
Wissenswertes für den Pädiater
verfasst von:
M. Wobser, Prof. Dr. H. Hamm
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2011
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Zusammenfassung
Die melanozytären Nävi stellen die häufigste Subgruppe der Nävi dar. Für gewöhnliche erworbene melanozytäre Nävi spielen genetische Disposition und UV-Exposition (UV: ultraviolette Strahlung) eine zentrale Rolle, sodass eine adäquate Aufklärung über Sonnenschutz vordringlich ist. Kongenitale melanozytäre Nävi (KMN) weisen in Abhängigkeit von ihrer Größe Besonderheiten in Diagnostik und Therapie auf. Kleine und mittelgroße KMN haben ein geringes malignes Potenzial; Melanome entstehen darauf selten und erst im Erwachsenenalter. Bei großen KMN steigt mit zunehmender Größe auch das Melanomrisiko; bei Riesennävi wird es mit maximal 10% beziffert. Zudem besteht bei Lokalisation an Kopf und Rücken die Gefahr einer neurokutanen Melanozytose, insbesondere beim Vorliegen von Satellitennävi. Die Therapie erworbener und kongenitaler Nävi ist immer individuell, sie richtet sich nach Art, Größe, Lokalisation, Patientenalter und subjektiver Beeinträchtigung und beinhaltet unterschiedliche operative Maßnahmen oder bei fehlendem Malignitätsverdacht zumeist nur die regelmäßige klinische Kontrolle. Blauer Nävus, Halo- oder Spitz-Nävus sind besondere Varianten melanozytärer Nävi, die ebenfalls kurz besprochen werden.