Erschienen in:
07.05.2020 | Meningitis | Leitthema
Parechoviren und das „red, hot, angry baby“
verfasst von:
Dr. Roland Elling
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Das humane Parechovirus (HPeV) ist ein „emerging pathogen“, dessen wichtige Bedeutung als Erreger systemischer viraler Infektionen in den letzten Jahren immer deutlicher geworden ist. Vor allem bei Neugeborenen und jungen Säuglingen in den ersten 3 Lebensmonaten kommt es mit Sepsis, Meningitis oder Enzephalitis zu schweren Krankheitsbildern – aber auch milde gastrointestinale oder respiratorische Manifestationen oder eine asymptomatische Virusausscheidung sind möglich. Die typische Symptomtrias schwerer Infektionen besteht aus Ausschlag, Fieber und Irritabilität. Trotz der insgesamt guten Prognose erleidet ein relevanter Anteil von Patienten mit HPeV-assoziierter Enzephalitis anhaltende neurologische Spätschäden. Bei Neugeborenen und jungen Säuglingen mit sepsisartigem Krankheitsbild sollte eine HPeV-Infektion deshalb immer in die Differenzialdiagnostik eingeschlossen werden. Im folgenden Beitrag sollen Epidemiologie, Pathogenese, klinische Manifestation, rationale Diagnostik und Therapie von HPeV-Infektionen erläutert werden.