Skip to main content
Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 2/2023

Open Access 02.06.2022 | Originalarbeit

Mentalisierungsfähigkeit, Mentalisierungsinteresse und Persönlichkeitsdimensionen

verfasst von: Dr. Nicola-Hans Schwarzer, Tobias Nolte, Stephan Gingelmaier

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 2/2023

Zusammenfassung

Ziel der Studie

Das Mentalisierungskonzept erfreut sich in klinischen Zusammenhängen zunehmender Popularität. Hierbei repräsentiert die Mentalisierungsfähigkeit – definiert als die Kapazität, Verhaltensweisen auf Basis von psychischen Zuständen wahrnehmen und bedenken zu können – einen wichtigen Aspekt psychischer Gesundheit. Dem theoretischen Entwicklungsmodell folgend ist die Ausprägung der Mentalisierungsfähigkeit maßgeblich von Beziehungserfahrungen in sensiblen Entwicklungsstadien abhängig. Merkmalen wie Geschlecht, Alter oder Intelligenz wird hingegen eine untergeordnete Bedeutung zugesprochen. Inwieweit die Mentalisierungsfähigkeit und das Mentalisierungsinteresse als gesundheitsrelevante Aspekte mit den als „Big Five“ bekannten Persönlichkeitsdimensionen assoziiert sind, wurde bis heute unzureichend untersucht.

Methodik

Von 336 nichtklinischen Probanden wurde in einer Querschnittsstudie die Mentalisierungsfähigkeit (experimentell), das Mentalisierungsinteresse (Selbstauskunft) und einzelne Persönlichkeitsdimensionen (Selbstauskunft) erfasst.

Ergebnisse

Einzelne Persönlichkeitsdimensionen waren in der untersuchten Stichprobe nicht mit der Mentalisierungsfähigkeit assoziiert. Einzelne Persönlichkeitsdimensionen hingegen sagten das Mentalisierungsinteresse voraus.

Diskussion

Trotz enger Zusammenhänge zwischen Einschränkungen der Mentalisierungsfähigkeit und Persönlichkeitsstörungen scheinen individuelle Persönlichkeitszüge in einer nicht-klinischen Stichprobe unabhängig von der Mentalisierungsfähigkeit zu sein. Die Neigung hingegen, mentale Zustände als Erklärungsmodell für Verhaltensweisen zu nutzen, ist mit spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen assoziiert.

Schlussfolgerung

Die Befunde deuten an, dass in präventiven und gesundheitsfördernden Settings die Unterscheidung zwischen der genuinen Mentalisierungsfähigkeit und dem Interesse an mentalisierenden Zuschreibungsprozessen sorgsam zu berücksichtigen ist, da ein überhöhtes und gleichermaßen unproduktives Interesse an mentalen Zuständen unter Verweis auf die hier berichteten Befunde mit emotionaler Instabilität assoziiert ist.

Hintergrund und Fragestellung

Mentalisieren und das Mentalisierungskonzept

Das Mentalisierungskonzept ist ein junges Konzept, das seit den 1990er-Jahren von der Londoner Arbeitsgruppe um Peter Fonagy entwickelt wurde und sich in klinischen Zusammenhängen zunehmender Popularität erfreut [18, 21]. Zentraler Aspekt des Konzepts ist die Mentalisierungsfähigkeit, die die imaginative Fähigkeit beschreibt, Verhaltensweisen unter Berücksichtigung intentionaler mentaler Zustände wie Bedürfnisse, Gefühle oder Gedanken in angemessener Weise wahrnehmen und verstehen zu können, was in der Folge die Bildung zutreffender und akkurater psychischer Erklärungsmodelle für Verhaltensweisen erlaubt [12, 13]. Abzugrenzen ist die Mentalisierungsfähigkeit vom Interesse einer Person, mentale Zustände als Auslöser von eigenen und fremden Verhaltensweisen zuzuschreiben – das Mentalisierungsinteresse ist demnach zwar mit der Mentalisierungsfähigkeit assoziiert, beschreibt allerdings die grundlegende Bereitschaft zur mentalisierenden Zuschreibung, nicht jedoch die Fähigkeit als solche [13, 29]. Die Fähigkeit zur Zuschreibung mentaler Zustände stellt eine Entwicklungserrungenschaft dar, die in Bindungsbeziehungen in den ersten Lebensjahren erworben wird und die in Abhängigkeit von der Qualität dieser frühkindlichen Erfahrungen unterschiedlich ausgeprägt ist [13]. Insbesondere in jüngerer Vergangenheit wurde das zunächst stark dyadisch geprägte Entwicklungsmodell um die Bedeutung des erweiterten sozialen Umfeldes ergänzt, dem ebenfalls eine gewichtige Komponente in der Entwicklung der kindlichen Mentalisierungsfähigkeit zugeschrieben wird [14].
Untersuchungen an klinischen Stichproben zeigen, dass sowohl Einschränkungen der Mentalisierungsfähigkeit als auch ein überhöhtes Interesse an mentalen Zuständen zentrale Merkmale psychischer Erkrankungen wie der Antisozialen Persönlichkeitsstörung [28], der Borderline-Persönlichkeitsstörung [27] oder depressiven Störungen [10] darzustellen scheinen. Sogenanntes Hypermentalisieren – eine exzessive Form mentalisierender Zuschreibungen, gekennzeichnet durch stark verzerrte, mitunter feindselige Zuschreibungen und ein unverhältnismäßig starkes Interesse an mentalen Zuständen, das diese aber kaum produktiv nutzt [13], konnte als Charakteristikum bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen beschrieben werden [29]: Betroffene reagieren bereits auf kleine externe Stimuli wie Mimik oder Gestik mit verstärkter Sensibilität, was wiederum in stark verzerrten und unverhältnismäßigen Zuschreibungen (z. B. Feindseligkeit) mündet und in der Folge die Entstehung von zwischenmenschlichen Problemen und psychopathologischen Symptomen begünstigt [18]. In randomisiert-kontrollierten Längsschnittstudien zeigt sich, dass die Förderung beeinträchtigter Mentalisierungsfähigkeiten grundsätzlich möglich ist [8, 9, 20] und mit einer Abnahme der erfassten Symptombelastung korrespondiert [5]. Dabei erwies sich die mentalisierungsbasierte Therapie (MBT; [3]) in randomisiert-kontrollierten Längsschnittstudien bei der Behandlung von Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörungen als grundsätzlich wirksam [17, 31]. Weitere Daten deuten an, dass anhand der Ausprägung der Mentalisierungsfähigkeit des Patienten bzw. der Patientin die Qualität des therapeutischen Arbeitsbündnisses vorhergesagt werden kann [7]. Überdies scheint der Mentalisierungsfähigkeit eine moderierende Funktion im psychotherapeutischen Kontext zuzukommen: Patienten und Patientinnen mit mittlerer Mentalisierungsfähigkeit konnten eher von psychotherapeutischen Interventionen profitieren als Patienten oder Patientinnen mit schwacher Mentalisierungsfähigkeit [15]. Eine Untersuchung von Müller et al. [25] schließlich zeigt, dass die zu Beginn einer Psychotherapie erfasste Mentalisierungsfähigkeit eine Verbesserung des Gesundheitszustands vorhersagen konnte. Folglich stellt das Mentalisierungskonzept einen profunden Erklärungsansatz in der Entstehung, Manifestierung und Behandlung von psychischen Erkrankungen dar. Hierbei wird die Mentalisierungsfähigkeit als allgemeiner Wirkfaktor psychotherapeutischer Interventionen konzeptualisiert, der unabhängig von spezifischen Behandlungstechniken einen grundlegenden Veränderungs- und Entwicklungsmechanismus darstellen könnte [12, 14].
Die Entwicklung einer effektiven Mentalisierungsfähigkeit wird als Prozess beschrieben, der weitestgehend unabhängig von allgemeiner Intelligenz ist [13]. Ebenso wird die Entwicklung der Fähigkeit als weitestgehend geschlechterunabhängig konzeptualisiert, obwohl Untersuchungen auf temporär divergente Entwicklungsverläufe in der Adoleszenz zwischen den Geschlechtern und eine Angleichung im Erwachsenenalter hinweisen [19]. Eine der Hauptdeterminanten der gelingenden Entwicklung ist gemäß des Entwicklungsmodells stattdessen die sensitive Reaktivität der Bezugsperson, mit der diese auf Äußerungen des Kindes reagiert [13, 22] sowie das erweiterte soziale Umfeld, innerhalb dessen ein Kind aufwächst [14, 21]. Hier gelingt es dem Kind auf Basis der intersubjektiven Kommunikationsprozesse, Aufschluss über eigene mentale Zustände zu erhalten, sowie spielerisch das mentale Erleben des Gegenübers zu erkunden. Insbesondere Misshandlungserfahrungen in der Kindheit hingegen beeinträchtigen die Entwicklung einer robusten Mentalisierungsfähigkeit [24] und deuten zusammenfassend an, dass die Art und Weise der intersubjektiven Interaktionserfahrungen mit anderen Personen entscheidend die Entwicklung der kindlichen Mentalisierungsfähigkeit prägt. Folglich sollte es allen Individuen möglich sein, auf hohem Niveau zu mentalisieren, sofern die Entwicklungsvoraussetzungen erfüllt sind. Individuelle Persönlichkeitszüge hingegen dürften keinen nennenswerten Einfluss auf die Ausprägung der Mentalisierungsfähigkeit verüben.

Persönlichkeit und Persönlichkeitsdimensionen

Als Persönlichkeit wird das für ein Individuum charakteristische Muster von Denken, Fühlen und Handeln bezeichnet [26]. Deren Beschreibung durch sog. Persönlichkeitsdimensionen („traits“) hat in der Persönlichkeitspsychologie eine lange Tradition [1]. Persönlichkeitsdimensionen sind definiert als zu einem Menschen gehörende Verhaltens- und Veranlagungsmuster, die sich in der Art des Fühlens und Handelns manifestieren [26]. Ein zunächst von Eyseneck und Eyseneck [8] vorgeschlagenes zweidimensionales Modell („instabil – stabil“ und „introvertiert – extrovertiert“) wird in aktuellen Modellen auf insgesamt fünf Dimensionen erweitert [24]. Die unter dem Namen „Big Five“ bekannten Persönlichkeitsdimensionen (1.) Gewissenhaftigkeit, (2.) Verträglichkeit, (3.) Neurotizismus, (4.) Offenheit und (5.) Extraversion gelten heute als eine der besten Annäherung zur grundlegenden Beschreibung von menschlicher Persönlichkeit [16, 23]: (1.) Gewissenhaftigkeit umfasst dabei das Kontinuum zwischen Nachlässigkeit und Disziplin, (2.) Verträglichkeit bildet sich zwischen den Polen Rücksichtslosigkeit und Hilfsbereitschaft ab. (3.) Neurotizismus beschreibt die emotionale Stabilität bzw. Instabilität des Individuums, die Persönlichkeitsdimension (4.) Offenheit gestattet die Einordnung des Individuums im Hinblick auf die Bereitschaft für neue Erfahrungen. (5.) Extraversion als fünfte Persönlichkeitsdimension konstituiert sich über die Polaritäten Zurückhaltung und Geselligkeit.
Alle Persönlichkeitsdimensionen gelten bei Erwachsenen als robust [30, 35] und unterliegen zu erheblichen Anteilen genetischen Faktoren [36]. Sie repräsentieren analog zu Intelligenz und Geschlecht stabile individuelle Merkmale, die in ihrer Anordnung zur Beschreibung von menschlicher Individualität dienlich sind.

Die vorliegende Studie

Inwieweit die Mentalisierungsfähigkeit und das Interesse an mentalen Zuständen mit einzelnen Persönlichkeitsdimensionen assoziiert sind, wurde bis heute nur unzureichend untersucht. Einigkeit besteht zunächst darin, dass robuste, auffallend maladaptive Formen von Persönlichkeit – zum Ausdruck gebracht über verschiedene Formen der Persönlichkeitsstörung – mit erheblichen Einschränkungen der Mentalisierungsfähigkeit und einem stark überhöhten Interesse an mentalen Zuständen assoziiert sind [27, 28]. Darauf aufbauend deuten Analysen von Taubner et al. [34] an, dass auch in einem klinisch unauffälligen Sample zumindest geringfügig positive Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsdimensionen Offenheit, Verträglichkeit und dem erfassten Mentalisierungsinteresse bestehen. Einschränkend ist jedoch anzumerken, dass im Rahmen der Studie nicht die Mentalisierungsfähigkeit als solche erfasst wurde, sodass die Ergebnisse lediglich als Hinweise zu interpretieren sind.
Hypothese 1.
Angesichts des beziehungsbasierten Entwicklungsmodells der Mentalisierungsfähigkeit wird erwartet, dass keine Zusammenhänge zwischen den als robust geltenden Persönlichkeitsdimensionen und der Mentalisierungsfähigkeit bestehen.
Hypothese 2.
Das Mentalisierungsinteresse hingegen dürfte mit einzelnen Persönlichkeitsdimensionen assoziiert sein, da eine Haltung samt den zugehörigen Überzeugungen, nicht aber die Fähigkeit als solche fokussiert wird.
Hypothese 3.
Aufbauend auf den bivariaten Zusammenhängen wird erwartet, dass einzelne Persönlichkeitsmerkmale zwar die Ausprägung des Mentalisierungsinteresses vorhersagen, nicht aber die Mentalisierungsfähigkeit.

Studiendesign und Untersuchungsmethoden

Studiendesign und Stichprobe

Die Studie wurde an einer Hochschule in Baden-Württemberg durchgeführt und erfolgte in Gruppen, die aus 10–30 Studierenden bestanden. Die Teilnahme an der Untersuchung war freiwillig. Die Erhebungen nahmen 90 min in Anspruch. Die Probanden wurden im Anschluss an die Datenerhebung über die Studie aufgeklärt. Die nichtklinische Stichprobe bestand aus 336 Studierenden (81 % weiblich) in den Studiengängen „Lehramt Sonderpädagogik“ (63,1 %), „Lehramt Grundschule“ (28,6 %) und „Lehramt Sekundarstufe“ (7,4 %). Die Stichprobe war im Mittel 24,16 (SD = 5,43) Jahre alt, wobei Studierende aus dem Studiengang „Lehramt Sonderpädagogik“ mit durchschnittlich 25,08 (SD = 5,84) Jahren signifikant älter waren als Studierende im Studiengang „Lehramt Grundschule“ (M = 22; SD = 3,48; p ≤ 0,01). Zwischen Studierenden aus dem Studiengang „Lehramt Sonderpädagogik“ und „Lehramt Sekundarstufe“ (M = 23,76; SD = 3,84) bestand kein Altersunterschied, ebenso wie zwischen Studierenden aus den Studiengängen „Lehramt Grundschule“ und „Lehramt Sekundarstufe“.

Genutzte Testverfahren

Mentalisieren.
Die Mentalisierungsfähigkeit wurde mithilfe des Movie for the Assessment of Social Cognition (MASC; [6]) erfasst. MASC gilt als reliable und valide Leistungstestung, die die Genauigkeit im mentalisierenden Zuschreibungsprozess misst [6, 29]. Die Probanden sind aufgefordert, auf Grundlage von Filmsequenzen den Protagonisten in einem sozialen Alltagskontext mentale Zustände wie Gefühle, Gedanken und Überzeugungen zuzuschreiben. 45 Unterbrechungen des Films fordern die Testteilnehmer zur Zuschreibung mentaler Zustände auf. Die Probanden wählen dann eine der vier im Multiple-choice-Format vorgeschlagenen Antworten, von deren Angemessenheit sie am ehesten überzeugt sind. Je eine der vier Antwortkategorien wird als „korrekt“ gewertet und fließt in den Summenscore ein. Hohe Werte verweisen auf eine gut entwickelte Mentalisierungsfähigkeit. Die interne Konsistenz der Skala betrug α = 0,62. Die Messwerte waren nicht normalverteilt (Kolmogorov-Smirnov-Test: p = 0,019). Die Subskalen wurden aufgrund geringer interner Konsistenz nicht berücksichtigt.
Mentalisierungsinteresse.
Zur Operationalisierung des Mentalisierungsinteresses wurde die Attributional Complexity Scale (ACS; [11]) genutzt. Auf Grundlage von 28 Aussagen erhebt der ACS (beispielhafte Itemformulierung: „Ich verwende lieber komplexe als einfache Erklärungen für das Verhalten anderer Leute“) über siebenstufige Likert-Skalen (1 = stimmt überhaupt nicht bis 7 = stimmt genau) das Mentalisierungsinteresse der Probanden. Hohe Werte repräsentieren ein ausgeprägtes Mentalisierungsinteresse. Die interne Konsistenz der Skala war sehr gut (α = 0,93). Die Messwerte waren normal verteilt (Kolmogorov-Smirnov-Test: p = 0,30).
Persönlichkeitsdimensionen.
Zur Erfassung einzelner Persönlichkeitsdimensionen wurde der Big-Five-Persönlichkeitstest (B5T) genutzt [32]. Der B5T erfasst auf Grundlage von Selbsteinschätzungen die Ausprägungen der fünf oben aufgeführten Persönlichkeitsdimensionen. Die Probanden sind aufgefordert, 72 Aussagen auf einer vierstufigen Likert-Skala (1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft genau zu) zuzustimmen. Beispielhafte Itemformulierungen lauten: (1.) Neurotizismus: „Ich verspüre oft eine große innere Unruhe“; (2.) Extraversion: „Ich bin ein gesprächiger und kommunikativer Mensch“; (3.) Gewissenhaftigkeit: „Meine Aufgaben erledige ich immer sehr genau“; (4.) Offenheit: „Ich lerne immer wieder gerne neue Dinge“; (5.) Verträglichkeit: „Es fällt mir sehr leicht, meine Bedürfnisse für andere zurückzustellen“. Der B5T ist ein reliables und valides Testverfahren, das sich aufgrund der ökonomischen Einsetzbarkeit gut zur Erfassung von Persönlichkeitsdimensionen in großen Stichproben eignet. Hohe Werte repräsentieren eine hohe Ausprägung der einzelnen Dimensionen. Die interne Konsistenz der fünf Persönlichkeitszüge war gut bis zufriedenstellend (α = 0,86 bis α = 0,76). Lediglich die interne Konsistenz der Skala Verträglichkeit fiel mit α = 0,68 geringer aus. Die Skalen Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit und Offenheit waren normalverteilt (Kolmogorov-Smirnov-Test: p > 0,05). Die Skalen Extraversion und Verträglichkeit wichen von der Normalverteilung ab (Kolmogorov-Smirnov-Test: p < 0,05).

Statistisches Vorgehen

Die Anzahl fehlender Werte war trivial (< 1 %). Ausfallende Werte waren zufällig verteilt (Little-Test) und wurden mithilfe des Expectation-maximication-Algorithmus rekonstruiert [33]. Der Datensatz enthielt keine multivariaten Ausreißer (Mahalanobis-Distanz). Zur Überprüfung von Zusammenhängen zwischen Mentalisierungsfähigkeit, Mentalisierungsinteresse und einzelnen Persönlichkeitsdimensionen wurden Korrelationsanalysen (Pearson) durchgeführt. Zwei multiple lineare Regressionsanalysen mit den Prädiktoren Alter, Geschlecht, Neurotizismus, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit und Verträglichkeit sagten das Mentalisierungsinteresse (Modell 1) bzw. die Mentalisierungsfähigkeit (Modell 2) vorher. Zur Überprüfung der statistischen Voraussetzungen beider Regressionsmodelle wurden vorab grafische Residualanalysen durchgeführt. Multikollinearität wurde auf Grundlage von Varianzinflationsfaktoren (VIF < 10) beurteilt. Die Unabhängigkeit der Residuen wurde mittels der Durbin-Watson-Statistik geprüft [33].

Ergebnisse

Die deskriptiven Statistiken aller genutzten Skalen sowie die korrelativen Zusammenhänge sind in Tab. 1 dargestellt. Es zeigt sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen Messwerten des ACS und MASC (r = 0,12; p ≤ 0,05). Zwischen dem Alter der Probanden und den erfassten MASC- bzw. ACS-Messwerten liegen übereinstimmend mit dem dargestellten Forschungsstand keine statistischen Zusammenhänge (r = −0,06; p > 0,05 bzw. r > 0,06; p = 0,05) vor. Zwischen den Geschlechtern und der erfassten Mentalisierungsfähigkeit (MASC) besteht ein signifikanter Unterscheid mit geringer Effektstärke zugunsten der weiblichen Studienteilnehmer (d = 0,40; p ≤ 0,001). Für das erfasste Mentalisierungsinteresse zeigen sich keine geschlechterspezifischen Effekte. Die Korrelationskoeffizienten deuten an, dass das zunehmende Interesse der Probanden, Verhaltensweisen auf Grundlage mentaler Zustände zu bedenken, deutlich mit der berichteten Offenheit der Probanden für neue Erfahrungen korreliert (r = 0,48; p ≤ 0,001). Ebenfalls liegen statistisch signifikante, allerdings weniger ausgeprägte Assoziationen zwischen dem Mentalisierungsinteresse und den Persönlichkeitsdimensionen Verträglichkeit (r = 0,16; p ≤ 0,01), Extraversion (r = 0,14; p ≤ 0,05) und Neurotizismus (r = 0,13; p ≤ 0,05) vor. Die mittels MASC erfasste Mentalisierungsfähigkeit ist bei 336 untersuchten Probanden nicht mit einzelnen Persönlichkeitsdimensionen korreliert.
Tab. 1
Deskriptive Statistiken und Interkorrelationen
Variable
n
M (SD)
MASC
ACS
NEURO
EXTRA
GEWISS
OFFEN
VERTRÄG
MASC
336
35,58 (4,02)
ACS
336
143,06 (22,38)
0,12a
NEURO
336
24,95 (5,35)
0,03
0,13a
EXTRA
336
30,40 (4,45)
0,02
0,14a
−0,22b
GEWISS
336
27,04 (4,71)
−0,02
−0,08
−0,03
−0,11a
OFFEN
336
27,63 (4,68)
0,05
0,48c
−0,13
31c
−0,18b
VERTRÄG
336
33,07 (3,14)
0,02
0,16a
−0,03
0,29b
0,21b
0,08
Alter
336
24,16 (5,43)
−0,06
0,06
−0,29b
−0,02
−0,07
0,07
−0,18b
MASC Movie for the Assessment of Social Cognition, ACS Attributional Complexity Scale, NEURO Neurotizismus, EXTRA Extraversion, GEWISS Gewissenhaftigkeit, OFFEN Offenheit, VERTRÄG Verträglichkeit, M Mittelwert, SD Standardabweichung
ap < 0,05, bp < 0,01, cp < 0,001
Beide Regressionsmodelle entsprachen den teststatistischen Voraussetzungen (normalverteilte und unabhängige Residuen; Homoskedastizität). Multikollinearität lag nicht vor (Varianzinflationsfaktoren < 2). Das Modell zur Vorhersage des Mentalisierungsinteresses ist mit einer Varianzaufklärung von etwa 29 % (korrigiertes r2 = 0,286; F = 20,04; p ≤ 0,001) leistungsfähig (großer Effekt). Es zeigt sich, dass das Alter der Probanden einen positiven Beitrag in der Vorhersage des Mentalisierungsinteresses leistet (β = 0,12; p ≤ 0,05). Gleiches gilt für die Persönlichkeitsdimensionen Verträglichkeit (β = 0,16; p ≤ 0,01) und Neurotizismus (β = 0,23; p ≤ 0,001). Der mächtigste Prädiktor im Regressionsmodell zur Vorhersage des Mentalisierungsinteresses ist die Persönlichkeitsdimension Offenheit (β = 0,49; p ≤ 0,001). Das Geschlecht sowie die Persönlichkeitsdimensionen Extraversion und Gewissenhaftigkeit sind ohne statistische Relevanz. Davon abgrenzend ist das Regressionsmodell zur Vorhersage der mittels MASC erfassten Mentalisierungsfähigkeit im Hinblick auf die erzielte Varianzaufklärung einem Nullmodell nicht überlegen (korrigiertes r2 = 0,01; F = 1,59; p > 0,05). Bis auf das Geschlecht (β = −0,17; p ≤ 0,01) sind keine der im Modell enthaltenen Prädiktoren signifikant (Tab. 2).
Tab. 2
Regressionsmodelle zur Vorhersage des Mentalisierungsinteresses bzw. der Mentalisierungsfähigkeit
 
Mentalisierungsinteresse (ACS)
 
Mentalisierungsfähigkeit (MASC)
B
SE (B)
β
p
B
SE (B)
β
p
Konstante
4,72
18,66
0,800
Konstante
38,83
3,94
0,000
NEURO
0,97
0,22
0,23c
0,000
NEURO
−0,02
0,05
−0,02
0,695
EXTRA
−0,04
0,27
−0,01
0,885
EXTRA
−0,03
0,06
−0,03
0,670
GEWISS
−0,04
0,24
−0,01
0,872
GEWISS
−0,04
0,05
−0,05
0,429
OFFEN
2,34
0,24
0,49c
0,000
OFFEN
0,06
0,05
0,07
0,225
VERTRÄG
1,15
0,36
0,16b
0,002
VERTRÄG
0,01
0,08
0,01
0,918
Alter
0,50
0,20
0,12a
0,016
Alter
−0,04
0,04
−0,05
0,406
Geschlecht
1,45
2,84
0,03
0,610
Geschlecht
−1,76
0,60
−0,17b
0,003
Korr. r2
0,29
Korr. r2
0,01
F
20,04c
F
1,59
Geschlecht: (1) = weiblich; (2) = männlich
ACS Attributional Complexity Scale, MASC Movie for the Assessment of Social Cognition, NEURO Neurotizismus, EXTRA Extraversion, GEWISS Gewissenhaftigkeit, OFFEN Offenheit, VERTRÄG Verträglichkeit
ap < 0,05, bp < 0,01, cp < 0,001

Diskussion

Die vorliegende Studie untersucht auf Basis von Daten einer großen nicht-klinischen Stichprobe von Studierenden das Verhältnis zwischen den fünf Persönlichkeitsmerkmalen Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Neurotizismus, Offenheit und Extraversion sowie dem selbsteingeschätzten Interesse der Probanden an mentalisierenden Zuschreibungen und der im Rahmen einer computergestützten Performanztestung erhobenen Mentalisierungsfähigkeit. Hierbei korreliert die berichtete Offenheit für neue Erfahrungen deutlich mit dem Interesse der 336 Probanden, Verhaltensweisen auf Grundlage von mentalen Zuständen zu bedenken. Dieser Befund deckt sich mit Ergebnissen von Taubner et al. [34] und ist plausibel interpretierbar: Die Bereitschaft, sich mentalisierend auf andere Individuen einzulassen, erkennt die Eigenständigkeit des innerpsychischen Erlebens Dritter an und ist durch eine grundsätzliche Offenheit gekennzeichnet, sich auf jenes Erleben einzulassen [12, 13]. Weiterhin zeigen die Daten kleine Zusammenhänge zwischen dem Mentalisierungsinteresse und den Persönlichkeitsdimensionen Verträglichkeit, Extraversion und Neurotizismus. Dass die zunehmende Bereitschaft, Verhaltensweise als mental motiviert anzuerkennen, mit zunehmender Verträglichkeit einhergeht, ist plausibel und repliziert den bereits von Taubner et al. [34] publizierten Zusammenhang in ähnlicher Effektstärke. Personen, die als verträglich gelten, werden als emphatisch und mitfühlend beschrieben – dies wiederum sind charakteristische Aspekte der mentalisierenden Haltung. Als extrovertiert geltende Personen sind nach außen gewandt und erleben den Austausch in sozialen Gruppen als anregend [24]. Auch hier überrascht der Zusammenhang zum erfassten Mentalisierungsinteresse nicht, da anzunehmen ist, dass ein ausgeprägtes Interesse an mentalen Zuständen mit einer aktiveren Einbindung in soziale Interaktionen einhergeht. Überdies ist in der vorliegenden Stichprobe steigendes Mentalisierungsinteresse mit einer zunehmenden Ausprägung der Persönlichkeitsdimension Neurotizismus assoziiert. Hohe Ausprägungen dieser Persönlichkeitsdimension gehen mit emotionaler Instabilität, Reizbarkeit und erhöhter Stresssensibilität einher [24, 26]. Dass zunehmendes Mentalisierungsinteresse in der vorliegenden, nicht-klinischen Stichprobe mit einer zunehmenden Ausprägung der Persönlichkeitsdimension Neurotizismus assoziiert ist, scheint dennoch plausibel, da eine zu starke Verstrickung in psychische Attribuierungsprozesse durchaus als potenziell psychopathologische Auffälligkeit interpretierbar ist [29]. Zwischen der tatsächlichen, über eine experimentelle Leistungstestung erfasste Mentalisierungsfähigkeit und einzelnen Persönlichkeitsdimensionen besteht in der untersuchten Stichprobe hingegen kein Zusammenhang. Dies stärkt die Annahme, dass in nicht-klinischen Stichproben die Mentalisierungsfähigkeit weitestgehend unabhängig von Merkmalen wie Intelligenz, Geschlecht oder Persönlichkeitszügen ist. Die Hypothesen 1 und 2 können unter Verweis auf die ermittelten Korrelationskoeffizienten demnach bestätigt werden.
Eine Betrachtung des Regressionsmodells zur Vorhersage des Mentalisierungsinteresse bestätigt, dass die Ausprägung der Persönlichkeitsdimension Offenheit der mächtigste Prädiktor im Modell ist. Insbesondere die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Erfahrungen lässt Aussagen über das Mentalisierungsinteresse einer Person zu. Auch die Ausprägung der Persönlichkeitsdimension Neurotizismus ist ein wirkmächtiger Prädiktor, was aufgrund der oben berichteten geringen Korrelationskoeffizienten in diesem Ausmaß nicht erwartet wurde. Tatsächlich allerdings lässt sich jener Einfluss unter Verweis auf die bisweilen erheblich verzerrten Mentalisierungsfähigkeiten bei klinischen Samples [10] und insbesondere bei Persönlichkeitsstörungen nachvollziehbar begründen [28]. Hypermentalisierende Zuschreibungen samt eines exzessiven Interesses an mentalen Zuständen sind charakteristische Merkmale der Borderline-Persönlichkeitsstörung [27]. Dabei kann ein überhöhtes Interesse an mentalen Zuständen ab einer gewissen Ausprägung zu unsachgemäßen Missinterpretationen führen, Einschränkungen der genuinen Mentalisierungsfähigkeit begünstigen und klinisch auffällig sein [29]. Offenbar schlägt sich dieser Zusammenhang bereits in der hier untersuchten klinisch unauffälligen Stichprobe nieder. Die Ausprägung der Persönlichkeitsdimension Verträglichkeit erweist sich ebenfalls als signifikante Vorhersagevariable, die allerdings weniger wirkmächtig als die Dimensionen Offenheit bzw. Neurotizismus ist. Überraschenderweise stellt auch das Alter der Probanden einen signifikanten Prädiktor mit geringem Einfluss dar. Angesichts der unausgewogenen Altersstruktur des Samples dürfte dieser Effekt allerdings nicht verallgemeinerbar sein. Abgrenzend zu diesen Befunden kann die Ausprägung der tatsächlich erfassten Mentalisierungsfähigkeit in der vorliegenden Studie nicht über die Ausprägungen einzelner Persönlichkeitsdimensionen erklärt werden. Keine der fünf Dimensionen leistet nennenswerte Beiträge in der Vorhersage der genuinen Mentalisierungsfähigkeit von 336 nichtklinischen Probanden. Dies stärkt die Annahme, dass die Mentalisierungsfähigkeit als wichtiges gesundheitsrelevantes Konstrukt weitestgehend unabhängig von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen ist und stattdessen maßgeblich im Zuge sensitiver Beziehungserfahrungen erworben wird. Hypothese 3 kann auf Basis der ermittelten Befunde bestätigt werden.

Limitationen

Zwingend sind im Zuge der Interpretation der Ergebnisse einige Limitationen zu berücksichtigen. Die Befunde basieren auf einer Querschnittsstudie und lassen keine kausalen Schlüsse zu. Eine Replikation der Befunde in einem längsschnittlichen Design ist erforderlich. Weiterhin handelt es sich um ein homogenes Sample von Studierenden, das im Mittel eine hohe Mentalisierungsfähigkeit aufweist. Inwieweit die Befunde auf eine heterogenere Stichprobe übertragbar sind, wäre in Folgeuntersuchungen zu prüfen. Ebenso offenbart MASC teststatistische Mängel (α = 0,62). Angesichts der vielfältigen Zuschreibungen, die MASC im Rahmen der Leistungstestung abbildet, überrascht dieser Befund zwar nicht. Dennoch wäre im Zuge einer Replikationsstudie über alternative Operationalisierungen nachzudenken. Zudem stellt sich die Frage, inwieweit Persönlichkeitszüge valide über psychometrische Testverfahren abbildbar sind und ob diese eine vergleichbare Robustheit wie die Merkmale Alter oder Intelligenz aufweisen. Alternative Formen der Operationalisierung sowie die bereits angeführte Replikation der Befunde im Längsschnitt könnten weitere Klarheit schaffen – auch um das Vorliegen systematischer Fehlervarianzen aufgrund der Verwendung derselben Methode auszuschließen (Einheitsmethodenvarianz).

Fazit für die Praxis

  • Unter Verweis auf die therapieschulenunabhängige Ausrichtung des Mentalisierungskonzepts und der damit einhergehenden Anschlussfähigkeit für präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen erweist sich dieses als bedeutsamer Zugang, der unabhängig von einzelnen Persönlichkeitsdimensionen zu sein scheint. Folgerichtig ist es grundsätzlich möglich, Mentalisierungsfähigkeiten im Rahmen präventiver psychosozialer Angebote sowie im psychotherapeutischen Prozess zu stärken. Individuelle Persönlichkeitszüge von Klienten oder Klientinnen scheinen dabei keinen Einfluss auf deren Mentalisierungsfähigkeit zu verüben, denen stattdessen abgestimmte Beziehungserfahrungen in Aussicht gestellt werden sollten, um Mentalisierungsfähigkeiten stärken zu können. Überdies scheint es erforderlich, in präventiven Angeboten sowie im psychotherapeutischen Prozess die Unterscheidung zwischen der genuinen Mentalisierungsfähigkeit und dem Interesse an mentalisierenden Zuschreibungsprozessen sorgsam zu berücksichtigen, da ein überhöhtes und gleichermaßen unproduktives Interesse an mentalen Zuständen unter Verweis auf die hier berichteten Befunde mit emotionaler Instabilität assoziiert ist, demnach eine frühe Begleiterscheinung beeinträchtigter Mentalisierungsfähigkeiten darstellen könnte sowie einen potenziellen psychopathologischen Marker repräsentiert.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

N.-H. Schwarzer, T. Nolte und S. Gingelmaier geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethikkommission gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt. Von allen beteiligten Personen liegen Einverständniserklärungen vor.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Unsere Produktempfehlungen

Prävention und Gesundheitsförderung

Print-Titel

  • Aktuelles Fachwissen aus allen Bereichen der Prävention
  • Fort- und Weiterbildungsforum mit festen Themengebieten
  • Wissenschaftliche Publikationen ergänzt durch aktuelle Kommentare

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

Literatur
1.
Zurück zum Zitat Allport GW, Odbert HS (1936) Trait-names: a psycho-lexical study. Psychol Monogr 47:1–171CrossRef Allport GW, Odbert HS (1936) Trait-names: a psycho-lexical study. Psychol Monogr 47:1–171CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Badoud D, Prada P, Nicastro R et al (2018) Attachment and reflective functioning in women with borderline personality disorder. J Personal Disord 32:17–30CrossRef Badoud D, Prada P, Nicastro R et al (2018) Attachment and reflective functioning in women with borderline personality disorder. J Personal Disord 32:17–30CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Bateman A, Fonagy P (2004) Mentalization-based treatment for borderline personality disorder. University Press, OxfordCrossRef Bateman A, Fonagy P (2004) Mentalization-based treatment for borderline personality disorder. University Press, OxfordCrossRef
4.
Zurück zum Zitat Borelli JL, Palmer A, Vanwoerden S et al (2019) Convergence in reports of adolescents’ psychopathology: a focus on disorganized attachment and reflective functioning. J Clin Child Adolesc Psychol 48:568–581CrossRefPubMed Borelli JL, Palmer A, Vanwoerden S et al (2019) Convergence in reports of adolescents’ psychopathology: a focus on disorganized attachment and reflective functioning. J Clin Child Adolesc Psychol 48:568–581CrossRefPubMed
5.
Zurück zum Zitat De Meulemeester C, Vansteelandt K, Luyten P et al (2018) Mentalizing as a mechanism of change in the treatment of patients with borderline personality disorder: A parallel process growth modeling approach. Personal Disord 9:22–29CrossRefPubMed De Meulemeester C, Vansteelandt K, Luyten P et al (2018) Mentalizing as a mechanism of change in the treatment of patients with borderline personality disorder: A parallel process growth modeling approach. Personal Disord 9:22–29CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat Dziobek I, Fleck S, Kalbe E et al (2006) Introducing MASC: a movie for the assessment of social cognition. J Autism Dev Disord 36:623–636CrossRefPubMed Dziobek I, Fleck S, Kalbe E et al (2006) Introducing MASC: a movie for the assessment of social cognition. J Autism Dev Disord 36:623–636CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Ekeblad A, Falkenström F, Holmqvist R (2016) Reflective functioning as predictor of working alliance and outcome in the treatment of depression. J Consult Clin Psychol 84:67–78CrossRefPubMed Ekeblad A, Falkenström F, Holmqvist R (2016) Reflective functioning as predictor of working alliance and outcome in the treatment of depression. J Consult Clin Psychol 84:67–78CrossRefPubMed
8.
Zurück zum Zitat Eysenck SBG, Eysenck HJ (1963) The validity of questionnaire and rating assessments of extraversion and neuroticism, and their factorial stability. Br J Psychol 54:51–62CrossRef Eysenck SBG, Eysenck HJ (1963) The validity of questionnaire and rating assessments of extraversion and neuroticism, and their factorial stability. Br J Psychol 54:51–62CrossRef
9.
Zurück zum Zitat Fischer-Kern M, Doering S, Taubner S et al (2015) Transference-focused psychotherapy for borderline personality disorder: change in reflective function. Br J Psychiatry 207:173–174CrossRefPubMed Fischer-Kern M, Doering S, Taubner S et al (2015) Transference-focused psychotherapy for borderline personality disorder: change in reflective function. Br J Psychiatry 207:173–174CrossRefPubMed
10.
Zurück zum Zitat Fischer-Kern M, Fonagy P, Kapusta ND et al (2013) Mentalizing in female inpatients with major depressive disorder. J Nerv Ment Dis 201:202–207CrossRefPubMed Fischer-Kern M, Fonagy P, Kapusta ND et al (2013) Mentalizing in female inpatients with major depressive disorder. J Nerv Ment Dis 201:202–207CrossRefPubMed
11.
Zurück zum Zitat Flechter GJO, Danilovics P, Fernandez G et al (1986) Attributional complexity: an individual differences measure. J Pers Soc Psychol 51:875–884CrossRef Flechter GJO, Danilovics P, Fernandez G et al (1986) Attributional complexity: an individual differences measure. J Pers Soc Psychol 51:875–884CrossRef
12.
Zurück zum Zitat Fonagy P, Allison E (2014) The role of mentalizing and epistemic trust in the therapeutic relationship. Psychotherapy 51:372–380CrossRefPubMed Fonagy P, Allison E (2014) The role of mentalizing and epistemic trust in the therapeutic relationship. Psychotherapy 51:372–380CrossRefPubMed
13.
Zurück zum Zitat Fonagy P, Gergely G, Jurist E et al (2002) Affect regulation, mentalization, and the development of the self. Karnac Books, London Fonagy P, Gergely G, Jurist E et al (2002) Affect regulation, mentalization, and the development of the self. Karnac Books, London
14.
Zurück zum Zitat Fonagy P, Luyten P, Allison E (2015) Epistemic petrification and the restoration of epistemic trust: a new conceptualization of borderline personality disorder and its psychosocial treatment. J Personal Disord 29:575–609CrossRef Fonagy P, Luyten P, Allison E (2015) Epistemic petrification and the restoration of epistemic trust: a new conceptualization of borderline personality disorder and its psychosocial treatment. J Personal Disord 29:575–609CrossRef
15.
Zurück zum Zitat Gullestad FS, Johansen MS, Høglend P et al (2013) Mentalization as a moderator of treatment effects: findings from a randomized clinical trial for personality disorders. Psychother Res 23:674–689CrossRefPubMed Gullestad FS, Johansen MS, Høglend P et al (2013) Mentalization as a moderator of treatment effects: findings from a randomized clinical trial for personality disorders. Psychother Res 23:674–689CrossRefPubMed
16.
Zurück zum Zitat Heine SJ, Buchtel EE (2009) Personality: the universal and the culturally specific. Annu Rev Psychol 60:369–394CrossRefPubMed Heine SJ, Buchtel EE (2009) Personality: the universal and the culturally specific. Annu Rev Psychol 60:369–394CrossRefPubMed
17.
Zurück zum Zitat Jørgensen CR, Freund C, Bøye R et al (2013) Outcome of mentalization-based and supportive psychotherapy in patients with borderline personality disorder: a randomized trial. Acta Psychiatr Scand 127:305–317CrossRefPubMed Jørgensen CR, Freund C, Bøye R et al (2013) Outcome of mentalization-based and supportive psychotherapy in patients with borderline personality disorder: a randomized trial. Acta Psychiatr Scand 127:305–317CrossRefPubMed
18.
19.
Zurück zum Zitat Köber C, Kuhn MM, Peters I et al (2019) Mentalizing oneself: detecting reflective functioning in life narratives. Attach Hum Dev 21:313–331CrossRefPubMed Köber C, Kuhn MM, Peters I et al (2019) Mentalizing oneself: detecting reflective functioning in life narratives. Attach Hum Dev 21:313–331CrossRefPubMed
20.
Zurück zum Zitat Levy KN, Meehan KB, Kelly KM et al (2006) Change in attachment patterns and reflective function in a randomized control trial of transference-focused psychotherapy for borderline personality disorder. J Consult Clin Psychol 74:1027–1040CrossRefPubMed Levy KN, Meehan KB, Kelly KM et al (2006) Change in attachment patterns and reflective function in a randomized control trial of transference-focused psychotherapy for borderline personality disorder. J Consult Clin Psychol 74:1027–1040CrossRefPubMed
21.
Zurück zum Zitat Luyten P, Campbell C, Allison E et al (2020) The mentalizing approach to psychopathology: state of the art and future directions. Annu Rev Clin Psychol 16:297–325CrossRefPubMed Luyten P, Campbell C, Allison E et al (2020) The mentalizing approach to psychopathology: state of the art and future directions. Annu Rev Clin Psychol 16:297–325CrossRefPubMed
22.
Zurück zum Zitat Luyten P, Nijssens L, Fonagy P et al (2017) Parental reflective functioning: theory, research, and clinical applications. Psychoanal Study Child 70:174–199CrossRef Luyten P, Nijssens L, Fonagy P et al (2017) Parental reflective functioning: theory, research, and clinical applications. Psychoanal Study Child 70:174–199CrossRef
23.
Zurück zum Zitat McCrae RR (2009) The five-factor model of personality traits. Consensus and controversy. In: Corr PJ, Matthews G (Hrsg) The Cambridge University Handbook of Personality. Cambridge University Press, New York, S 148–161CrossRef McCrae RR (2009) The five-factor model of personality traits. Consensus and controversy. In: Corr PJ, Matthews G (Hrsg) The Cambridge University Handbook of Personality. Cambridge University Press, New York, S 148–161CrossRef
24.
Zurück zum Zitat McCrae RR, Costa PT (2008) The five-factor theory of personality. In: John OP, Robins RW, Pervin LA (Hrsg) Handbook of personality. Theory and research. Guilford, New York, London, S 159–181 McCrae RR, Costa PT (2008) The five-factor theory of personality. In: John OP, Robins RW, Pervin LA (Hrsg) Handbook of personality. Theory and research. Guilford, New York, London, S 159–181
25.
Zurück zum Zitat Müller C, Kaufhold J, Overbeck G et al (2006) The importance of reflective functioning to the diagnosis of psychic structure. Psychol Psychother 79:485–494CrossRefPubMed Müller C, Kaufhold J, Overbeck G et al (2006) The importance of reflective functioning to the diagnosis of psychic structure. Psychol Psychother 79:485–494CrossRefPubMed
26.
Zurück zum Zitat Myers DG (2014) Persönlichkeit. In: Myers DG (Hrsg) Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg, S 551–593 Myers DG (2014) Persönlichkeit. In: Myers DG (Hrsg) Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg, S 551–593
27.
Zurück zum Zitat Németh N, Mátrai P, Hegyi P et al (2018) Theory of mind disturbances in borderline personality disorder: a meta-analysis. Psychiatry Res 270:143–153CrossRefPubMed Németh N, Mátrai P, Hegyi P et al (2018) Theory of mind disturbances in borderline personality disorder: a meta-analysis. Psychiatry Res 270:143–153CrossRefPubMed
28.
Zurück zum Zitat Newbury-Helps J, Feigenbaum J, Fonagy P (2017) Offenders with antisocial personality disorder display more impairments in mentalizing. J Personal Disord 31:232–255CrossRef Newbury-Helps J, Feigenbaum J, Fonagy P (2017) Offenders with antisocial personality disorder display more impairments in mentalizing. J Personal Disord 31:232–255CrossRef
29.
Zurück zum Zitat Preißler S, Dziobek I, Ritter K et al (2010) Social cognition in borderline personality disorder: Evidence for disturbed recognition of the emotions, thoughts, and intentions of others. Front Behav Neurosci 4:182CrossRefPubMedPubMedCentral Preißler S, Dziobek I, Ritter K et al (2010) Social cognition in borderline personality disorder: Evidence for disturbed recognition of the emotions, thoughts, and intentions of others. Front Behav Neurosci 4:182CrossRefPubMedPubMedCentral
30.
Zurück zum Zitat Roberts BW, DelVecchio WF (2000) The rank-order consistency of personality traits from childhood to old age: a quantitative review of longitudinal studies. Psychol Bull 126:3–25CrossRefPubMed Roberts BW, DelVecchio WF (2000) The rank-order consistency of personality traits from childhood to old age: a quantitative review of longitudinal studies. Psychol Bull 126:3–25CrossRefPubMed
31.
Zurück zum Zitat Rossouw TI, Fonagy P (2012) Mentalization-based treatment for self-harm in adolescents: a randomized controlled trial. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 51:1304–1313.e3CrossRefPubMed Rossouw TI, Fonagy P (2012) Mentalization-based treatment for self-harm in adolescents: a randomized controlled trial. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 51:1304–1313.e3CrossRefPubMed
33.
Zurück zum Zitat Tabachnik BG, Fidell LS (2012) Using multivariate statistics. Pearson, Boston Tabachnik BG, Fidell LS (2012) Using multivariate statistics. Pearson, Boston
34.
Zurück zum Zitat Taubner S, Munder T, Möller H et al (2014) Selbstselektionsprozesse bei der Wahl des therapeutischen Ausbildungsverfahrens: Unterschiede in therapeutischen Haltungen, Persönlichkeitseigenschaften und dem Mentalisierungsinteresse. Psychother Psychosom Med Psychol 64:214–223PubMed Taubner S, Munder T, Möller H et al (2014) Selbstselektionsprozesse bei der Wahl des therapeutischen Ausbildungsverfahrens: Unterschiede in therapeutischen Haltungen, Persönlichkeitseigenschaften und dem Mentalisierungsinteresse. Psychother Psychosom Med Psychol 64:214–223PubMed
35.
Zurück zum Zitat Vaidya JG, Gray EK, Haig J et al (2002) On the temporal stability of personality: evidence for differential stability and the role of life experiences. J Pers Soc Psychol 83:1469–1484CrossRefPubMed Vaidya JG, Gray EK, Haig J et al (2002) On the temporal stability of personality: evidence for differential stability and the role of life experiences. J Pers Soc Psychol 83:1469–1484CrossRefPubMed
36.
Zurück zum Zitat Yamagata S, Suzuki A, Ando J et al (2006) Is the genetic structure of human personality universal? A cross-cultural twin study from North America, Europe, and Asia. J Pers Soc Psychol 90:987–998CrossRefPubMed Yamagata S, Suzuki A, Ando J et al (2006) Is the genetic structure of human personality universal? A cross-cultural twin study from North America, Europe, and Asia. J Pers Soc Psychol 90:987–998CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Mentalisierungsfähigkeit, Mentalisierungsinteresse und Persönlichkeitsdimensionen
verfasst von
Dr. Nicola-Hans Schwarzer
Tobias Nolte
Stephan Gingelmaier
Publikationsdatum
02.06.2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 2/2023
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-022-00948-y

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2023

Prävention und Gesundheitsförderung 2/2023 Zur Ausgabe

Leitlinien kompakt für die Allgemeinmedizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Facharzt-Training Allgemeinmedizin

Die ideale Vorbereitung zur anstehenden Prüfung mit den ersten 24 von 100 klinischen Fallbeispielen verschiedener Themenfelder

Mehr erfahren

Neue S3-Leitlinie zur unkomplizierten Zystitis: Auf Antibiotika verzichten?

15.05.2024 Harnwegsinfektionen Nachrichten

Welche Antibiotika darf man bei unkomplizierter Zystitis verwenden und wovon sollte man die Finger lassen? Welche pflanzlichen Präparate können helfen? Was taugt der zugelassene Impfstoff? Antworten vom Koordinator der frisch überarbeiteten S3-Leitlinie, Prof. Florian Wagenlehner.

Schadet Ärger den Gefäßen?

14.05.2024 Arteriosklerose Nachrichten

In einer Studie aus New York wirkte sich Ärger kurzfristig deutlich negativ auf die Endothelfunktion gesunder Probanden aus. Möglicherweise hat dies Einfluss auf die kardiovaskuläre Gesundheit.

Intervallfasten zur Regeneration des Herzmuskels?

14.05.2024 Herzinfarkt Nachrichten

Die Nahrungsaufnahme auf wenige Stunden am Tag zu beschränken, hat möglicherweise einen günstigen Einfluss auf die Prognose nach akutem ST-Hebungsinfarkt. Darauf deutet eine Studie an der Uniklinik in Halle an der Saale hin.

Klimaschutz beginnt bei der Wahl des Inhalators

14.05.2024 Klimawandel Podcast

Auch kleine Entscheidungen im Alltag einer Praxis können einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die neue Leitlinie zur "klimabewussten Verordnung von Inhalativa" geht mit gutem Beispiel voran, denn der Wechsel vom klimaschädlichen Dosieraerosol zum Pulverinhalator spart viele Tonnen CO2. Leitlinienautor PD Dr. Guido Schmiemann erklärt, warum nicht nur die Umwelt, sondern auch Patientinnen und Patienten davon profitieren.

Zeitschrift für Allgemeinmedizin, DEGAM

Update Allgemeinmedizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.