Erschienen in:
01.10.2006 | Übersicht
Moderne Wundauflagen für die Therapie chronischer Wunden
verfasst von:
PD Dr. J. Dissemond
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
In den westlichen Industrienationen kann eine steigende Inzidenz für die Entstehung chronischer Wunden beobachtet werden. Die ätiopathogenetisch relevanten Faktoren sind sehr vielfältig. Nach Durchführung einer meist interdisziplinären Diagnostik stellt die kausal orientierte Therapie die Basis der Behandlung dar. Eingebunden in ein Gesamtkonzept, kann anschließend eine moderne, feuchte und an den Phasen der Wundheilung orientierte Wundtherapie eingeleitet werden. Moderne Verbandstoffe für die Therapie chronischer Wunden können in Verbände mit Aktivkohle, Alginaten, Hyaluronsäure, Hydrofasern, Hydrogele, Hydrokolloide, imprägnierte Gazen, Kollagen, Nasstherapeutika, Schaumstoffkompressen, semipermeable Wundfolien oder Silberkompressen unterteilt werden. Aufgrund fehlender vergleichender Studien kann der stadiengerechte Einsatz dieser Verbandstoffe jedoch nahezu ausschließlich aufgrund empirischer Beobachtungen erfolgen. Die Anwendung moderner Verbandstoffe kann dazu beitragen, dass in einer chronischen Wunde ein für die Wundheilung optimales Milieu entsteht und die Wundheilung beschleunigt ablaufen kann. Jedoch ist eine kausal orientierte Therapie der zugrunde liegenden Erkrankungen die wesentliche Voraussetzung, um auch eine dauerhafte Abheilung gewährleisten zu können.